Hühnchen-Craftbeer? Das geht jetzt aber doch zu weit!


„Ihh wtf", denken die einen, „hm, erzähl mir mehr“, die anderen. Wie denkst du darüber?

Jetzt mal Hände hoch: Wem schmeckt Craftbeer eigentlich wirklich? Was als Bierrevolution gegen industrielles, immer gleich schmeckendes Flaschengesöff begann, hat inzwischen einen etwas affektierten Beigeschmack. Ähnlich wie bei Weinverkostungen oder beim „perfekten Dinner“ mausern sich immer mehr Menschen zu Hobby-Connaisseurs. Ein Sternburg vom Späti ist nicht mehr gut genug für den geschulten Gaumen. Warum Reinheitsgebot, wenn man auch fruchtige Noten oder wie im Falle dieser neuesten Craftbeer-Kreation auch Hühnchenbouquet herausschmecken kann?

Hühnchen im Bierchen

Eine Bierbrauerei aus Richmond im US-Bundesstaat Virginia hat sich mit ein paar Kollegen aus New York City zusammengetan, um das ultimative Foodporn-Bier zu kreieren. Dafür benutzen die Craftbeer-Spezialisten paniertes und bis zur Perfektion frittiertes Hühnchen. Und das kommt natürlich auch direkt in den Kessel:

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Das DIPA (für Craftbeer-Neulinge: ein dunkles India Pale Ale) hat acht Umdrehungen und enthält etwa 0,4 Prozent Fleisch. Geschmacklich sei das frittierte Tier nicht auszumachen, „wenn du Hühnchen schmeckst, musst du mal zum Arzt gehen, Freundchen“, so die Jungs über ihr Produkt. Die Idee zum Bier kam den Braumeistern nach einem deftigen Abend mit sehr viel Fried Chicken, das Getränk soll den Geschmack des Comfort-Foods unterstreichen.

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Es soll hier natürlich erwähnt sein, dass die USA mit allerlei Hühnchenspielereien vertraut sind. Mit Waffeln ummanteltes, frittiertes Huhn ist ein beliebter Herzinfarkt-Snack. In Deutschland konnte man dieser Kombi bisher nicht so viel abgewinnen, daher ist auch fraglich, ob sich Craftbeer-Fans hierzulande über das neue Gemisch freuen würden.