Initiativen wollen Till-Lindemann-Show in Hamburg stoppen


„Keine Show für Täter Hamburg“ und „Kein Rammstein Berlin“ haben einen offenen Brief an den Bürgermeister der Hansestadt gerichtet.

Am 08. Dezember soll Till Lindemann in der Hamburger Sporthalle seine Solo-Show performen. Während Fans schon auf das Event hinfiebern, sind andere ganz und gar nicht begeistert von dem Konzert des Skandal-Sängers. Die Initiativen „Keine Show für Täter Hamburg“ und „Kein Rammstein Berlin“ haben sich zusammengetan, um den Bürgermeister der Stadt Hamburg, Peter Tschentscher, zur Absage des Gigs zu bewegen.

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Mit einem offenen Brief soll Lindemann in Hamburg verhindert werden. Neben dem Bürgermeister wurden auch das Bezirksamt Hamburg-Nord als Betreiber der Location sowie der Hamburger Senat adressiert. Die Kampagne wurde durch Missbrauchsvorwürfe gegen Till Lindemann initiiert (die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Rammstein-Frontmann eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben).

„Die Möglichkeit, dass das Missbrauchssystem fortgeführt wird, besteht“

„Keine Show für Täter Hamburg“ und „Kein Rammstein Berlin“ geben sich damit allerdings nicht zufrieden. In ihrem Brief heißt es: „Zahlreiche weitere mutmaßlich betroffene Personen haben sich bei Medienvertreter:innen und anderen Stellen gemeldet und sagen aus, dass sie entweder im Vorhinein oder während der Konzerte von Crewmitgliedern zu Aftershowpartys eingeladen worden bzw. systematisch rekrutiert worden sind“. Sie führen weiter aus: „Es wird deutlich, dass das perfide System der Rekrutierung nach vermeintlichen Sexpartner:innen für Lindemann seit über 20 Jahren besteht. Aufgrund dieser langjährigen, systematischen Ausmaße an Machtmissbrauch fordern wir konkret die Absage der Konzerte von Till Lindemann. Die Vorwürfe wurden noch nicht ausreichend aufgeklärt. Die Möglichkeit, dass das Rekrutierungs- und Missbrauchssystem fortgeführt wird, besteht. Diese Konzerte sind keine sicheren Orte und müssen daher unterbunden werden“.

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Zusätzlich wird in dem Brief darauf hingewiesen, dass es definitiv möglich wäre, die Hamburger Show, ebenso wie alle weiteren geplanten Konzerte des Sängers, abzusagen, weil es bereits Fälle von Absagen aufgrund von politischem Willen gab. Dabei verweisen sie auf die gecancelten Konzerte des verurteilten Sexualstraftäters R. Kelly im Jahr 2019. Das gesamte Schreiben der Initiativen können Sie hier finden.

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Abgesagte Show in Kassel

Lindemanns Konzert in Kassel am 18. November wurde abgesagt, mit der Begründung von Umbauarbeiten in der Nordhessen-Arena. Die Stadt Kassel erklärt, dass für reguläre Sportveranstaltungen eine Genehmigung vorliegt, aber eine spezielle Baugenehmigung erforderlich ist, wenn das Gebäude anders als üblich genutzt wird. Die Stadt teilte mit, Unterlagen angefordert zu haben, einige seien jedoch nicht eingereicht worden, weshalb keine Genehmigung für das Konzert erteilt werden konnte. Der Veranstalter sagt dagegen aus, alle benötigten Dokumente vorgelegt zu haben, aber die Stadtverwaltung habe sie nicht rechtzeitig überprüfen können.