Iran: Protestsong „Baraye“ wird zum Viral-Hit


Das Lied des iranischen Singer-Songwriters Shervin Hajipour fasst die aktuellen Proteste zusammen. Es stieß im Netz auf eine riesige Resonanz - obwohl es eigentlich schon wieder gelöscht war.

Die aktuellen Proteste für mehr Frauenrechte im Iran haben jetzt auch einen eigenen Soundtrack. Der iranische Singer-Songwriter Shervin Hajipour veröffentlichte schon am 27. September seinen Song „Baraye“ (Persisch: ‚Für…‘). Zwei Tage später wurde Hajipour verhaftet, aber der Song wurde seitdem zum Hit.

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Auf Instagram sammelte der Song in nur zwei Tagen rund 40 Millionen Views. Zwar wurde er später vom Instagram-Account des 25-jährigen Sängers entfernt. Der Popularität des Titels tut das aber keinen Abbruch: Seitdem wurde er immer wieder auf verschiedenen Plattformen hochgeladen. Auf YouTube haben mehrere Uploads des Songs jeweils eine halbe Million Aufrufe erreicht.

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Den Songtext hat Hajipour aus Online-Kommentaren von Demonstrant*innen zusammengesetzt, in denen sie begründen, warum sie auf die Straße gehen. „Um auf der Straße tanzen zu können“, heißt es darin etwa, oder „für Frauen, Leben, Freiheit“.

„Baraye“ wird weltweit gehört

„Dieser [Song] hat heute Nacht die persischen Sozialen Medien zusammenbrechen lassen“, schrieb BBC-Korrespondent Bahman Kalbasi auf Twitter. „So viele von uns haben geweint, als wir ihn uns wieder und wieder angehört haben. Der Künstler Shervin Hajipour hat die tiefe nationale Traurigkeit und den Schmerz zusammengefasst, den Iraner*innen seit Jahrzehnten fühlen, und der in der Tragödie von Mahsa Amini gipfelte“.

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Die Proteste im Iran begannen nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini am 16. September. Zuvor war sie von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil sie ihr Kopftuch angeblich nicht korrekt trug. Zeugen werfen der Polizei vor, sie ins Koma geprügelt zu haben. Überall im Land sind seitdem Proteste aufgeflammt, die sich gegen die Gewalt durch die Sittenpolizei und die Kopftuchpflicht richten, aber auch das Regime der Islamischen Republik direkt anprangern.