Strangeways: „Dance With Somebody“

MICHAEL: „Hört sich verdammt gut an. Stellenweise könnte man meinen, die Scorpions vor sich zu haben, so ähnlich klingt Rhythmus- und Leadgitarre…“

ROBIN: „Stimmt, da mischen viele Köche mit. Mal glaubt man Vivian Campbell an der Gitarre zu hören, dann wieder Steve Vai; die Stimme ähnelt der von Steve Perry. Zwar nicht sonderlich originell, aber trotzdem gut.“ Climie/Fisher: „This Is Me“

ROBIN: „Klingt wie John Waite.“ MICHAEL: „Das ist die Art Disco-Musik, wie man sie von Madonna. Michael Jackson etc. zur Genüge kennt, leicht angeschwärzt, nicht wirklich schwarz, nicht gerade mein Bier.“ Kinks: „Apeman“

MICHAEL: „Klar, unverkennbar Ray Davies…“

ROBIN: „… und die Kinks. Ich mag die Band von den 60er Jahren bis heute unverändert gern. Zeitlos gut! Gerade erst haben ja die Stranglers mit der Coverversion von .All Day And All Of The Night‘ wieder bewiesen, wie aktuell Ray Davies immer noch ist.“ Shakatak: „Mr. Manie & Sister Cool“

ROBIN: „Sheila E.?!“ MICHAEL: „Frag mich nicht! Das sind alles böhmische Dörfer für mich. Trotzdem: clever arrangiert, guter Sound, da ist Bewegung drin. In einer Disco mit jungen Leuten ist diese Nummer glänzend aufgehoben.“ Proclaimers: „Letter From America“

MICHAEL: „Aus Amerika 0 Klingt verdächtig nach irgendsoeiner Country & Western-Band. Sagt mir nichts. Wo bleiben die heavv Gitarren?“

ROBIN: „Traditionelle Folkmusik mag ich durchaus, aber das ist weder Fisch noch Fleisch.“

MICHAEL: „Zu süß, hat keinen Mumm, ist viel zu leicht und zu sehr poliert. Stimmen allein sind zu wenig. Da müssen satte Instrumente rein, man muß die Wucht spüren, die in dem Song steckt.“ John Cougar Mellencamp: „Cherry Bomb“

ROBIN: „Kein Zweifel, Cougar Meilencamp. Musikalisch scheint er sich in den letzten Jahren nicht groß weiterentwickelt zu haben. Wahrscheinlich ist er zu sehr damit beschäftigt, sich in den Staaten um die Anti-Rassismus- und die Farm Aid-Bewegung zu kümmern. Nette Musik fürs Auto.“ Dominoe: „Here I Am“

ROBIN: „Bryan Adams?“ MICHAEL: „Stryper?“ ROBIN: „Oder vielleicht Tommy Shaw?“ MICHAEL: „Der Song gefällt mir, vielleicht an manchen Stellen etwas zu glatt und gleichförmig. Aber der Sänger hat eine geile Stimme. Wo kommen die her? Eine neue Band aus Deutschland? Falls das erste Alttum genau so ausfällt wie dieser Song, werden sie große Probleme haben, Probleme mit dem Erfolg nämlich. Da bin ich mir sicher. Und wenn sie anstelle der Drum-Maschine mit echten Drums arbeiten würden, ging’s bestimmt noch besser los. Trotzdem: Ich kann den Musikern raten: .Bleibt zusammen. Da wird was draus.'“ Kashif (mit Meli’sa Morgan): „Love Changes“

ROBIN: „Tolle Frauenstimme! Und der Typ, ist das vielleicht James Ingram? Wenn er von einer so ausdrucksstarken Stimme gesungen wird, liebe ich auch Soul.“

MICHAEL: „Typisch Robin! Wenn der Sänger was taugt, wird für ihn alles andere unwichtig. Der Song an sich hat eine ganz banale Akkord-Struktur, die mich nicht vom Hocker reißt.“ David Lee Roth: „Hot Dog And A Shake“

MICHAEL: „Seltsam: Das klingt mehr nach den ursprünglichen Van Haien als Van Haien heute selbst. Es gibt dieses Band zwei Mal – zum einen die David Lee Roth-Version, zum anderen die eigentliche Gruppe mit dem neuen Sänger Sammy Hagar. David singt wie zu alten Van Halen-Zeiten, und Steve Vai spielt Gitarre wie seinerzeit Eddie van Haien. Diese Art von .sprechender Gitarre‘ überzeugt mich allerdings wenig. Ich vermisse die Wärme in seinem Spiel.“

ROBIN: „Die Leute können noch so sehr in Lobeshymnen schwelgen: Für mich jedenfalls ist Steve Vai nicht der Supergitarrist, den die Kritik gern in ihm sieht. Manchmal habe ich auch das Gefühl, als ob David seine Songs mit Blick auf die optische Präsentation hin komponiert.“

Rick Springfield: „Rock Of Life“:

ROBIN: „Rick Springfield. Vor ein paar Jahren war er Spitze, doch inzwischen hat ihm Bryan Adams den Rang abgelaufen. Mir fehlen die neuen Elemente in seiner Musik. Alles etwas zu hausbacken für mein Gefühl.“