ME 01/21

Mit Jahresrückblicks-Special 2020, 50 besten Alben, Olli Schulz, Luisa Neubauer und Stefanie Sargnagel: Der neue Musikexpress ist da!


Robin Pecknold erzählt aus seinem Lockdown-Alltag, Stefanie Sargnagel im Themeninterview über Grenzverkehr, auch schreiben wir über das fulminante Comeback von Die Ärzte und die 50 besten Alben des Jahres – diese und weitere Themen im jetzt erschienenen Musikexpress 01/21.

Zum Einstieg wie immer unser „Making-Of“ aus dem hier beworbenen Printprodukt:

2021, RETTE UNS!

Angela Merkels Appell möge die letzte Herausforderung dieses an Herausforderungen so reichen Jahres sein. Verkürzt lautet er: Rettet Weihnachten! Weihnachten retten? Nichts leichter als das, oder? Schließlich Volkssport seit Christi Geburt (fast). Familie, Feiertagsprogramm, fettige Soßen – die werden uns schon finden, selbst im ach so verhaltensauffälligen Jahr 2020. „Rettet mich vor Weihnachten“, denkt man eher, wenn man den Smartphone-Break im Bad wieder so lange ausgekostet hat, dass Mutti misstrauisch wird: „Mit deiner Verdauung alles in Ordnung?“

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Nein, Weihnachten kommt schon durch. Zur Rettung bereit stehen allerdings wir alle. Ein Jahr mit Seuche, fast ohne Konzerte, Touren oder Festivals, das hat gesessen – 2021 möge diesen eingeschränkten Alltag bald zu den Akten befördern. Wir leisten gern unseren Beitrag beim Abheften und blicken in diesem Heft auf den Wahnsinn 2020 zurück. Wie klang der Pandemie-Pop? Zu was ist Musik gerade unter erschwerten Bedingungen fähig? Wer das Wichtigste, Bestürzendste und Schönste dieses Popjahres sucht … Rettung ist ganz nah.

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Der Musikexpress 01/21 – die Themen im Überblick:

2020 – Der Jahresrücklick

Dieses Jahr hat uns kalt erwischt. Selbstverständlichkeiten wie Partys und Kinobesuche wurden Fantasien. CORONA hat uns neue Grenzen aufgezeigt, aber auch neue Möglichkeiten eröffnet, wie uns LUISA NEUBAUER oder Robin Pecknold von den Fleet Foxes auf den folgenden Seiten erzählen. Wir blicken zurück auf ein Jahr, in dem die weiße Welt kapiert hat: BLACK LIVES MATTER (was als hübschen Nebeneffekt ganz hervorragende Musik mit sich brachte). CARDI B kastrierte die Popmusik. Wenn wir Livemusik wollten, gingen wir in den STREAM und nicht mehr in den Club. Vor der Vereinsamung retteten uns das 10-jährige INSTAGRAM und TIK TOK. Und die Rückkehr der ÄRZTE ließ uns an der schönen alten Welt festhalten. Doch Trump ist weg und der Impfstoff ist da. 2021 kann nur besser werden.

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Schöpfungsgeschichten – mit Marie Davidson, Matt Berninger, Will Oldham & Bill Callahan

Ein Musikjahr wie dieses gab es noch nie, wird es hoffentlich nie wieder geben. Das Virus sprengte den ewigen Kreislauf aus Studio, Tour, Promo, Studio. Die Folge waren wirtschaftliche Katastrophen und Sinnkrisen – aber auch schöpferische Schübe und unverhoffte Freiräume. Wer es gut meint mit diesem Jahr, erkennt, dass 2020 geholfen hat, bestimmte Bereiche des Pop vom Markt zu entkoppeln. Was der Idee, dass Pop eben auch Kunst ist, sehr gut tut.

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Fleet Foxes: „Jahr ohne Zufälle“

Das vierte Album der Fleet Foxes erschien genau im Moment der Tagundnachtgleiche, am 22. September 2020, 15.31 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Ab da hieß es für die Nordhalbkugel: „Winter is coming“. Als wir Sänger und Songwriter Robin Pecknold via Zoom in New York erreichen, hat sich bei den Präsidentschaftswahlen gerade das Blatt gewendet: Joe Biden wird siegen, zumindest ein Spuk sollte bald vorbei sein.

Fleet Foxes: Hört hier ihr Überraschungsalbum SHORE im Stream

Gar nichts alright

Von Hanau bis Minneapolis war das Jahr geprägt von rassistischer Gewalt – und von Widerstand. Aber während die Black-Lives-Matter-Bewegung von Musik getragen wird, blieb der antirassistische Protest in Deutschland fast ohne Soundtrack. Warum?

„Black Lives Matter“ in Deutschland – 6 Perspektiven für eine bessere Welt

Luisa Neubauer: „Wäre 2020 ein Album, würde es vorne und hinten nicht zusammenpassen“

Dieses Jahr war ein Jahr im Ausnahmezustand. Pandemie, USWahl, gesellschaftliche Spaltung, Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Die Welt stand still und drehte sich zugleich immer schneller. Was man dabei ganz aus den Augen verlieren konnte: die größte Krise von allen. Weil man den Klimawandel aber nicht in den Lockdown schicken kann, haben wir mit der Friday-For-Future-Aktivistin Luisa Neubauer über den Zustand unserer (Um-) Welt gesprochen – und darüber, wie das alles zusammenhängt mit Gerechtigkeit, Freiheit und dem Aufbrechen von Machtstrukturen.

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Schlechte Verbindung

Jede Zeit hat ihr Medium. Das Medium der Corona-Krise ist der Live-Stream. Nach abgesagten Touren und Festivals entdeckten viele Popkünstler*innen die Echtzeitübertragung als neue Kunstform für sich. Über ein Jahr der improvisierten Wohnzimmerkonzerte, XR-Effekt-Bühnen ohne Publikum und DJ-Streams aus leeren Clubs.

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Olli Schulz: „Die Fickdichte wird lyrisch immer dichter“

Auch Olli Schulz blieb von 2020 nicht verschont, Tourtermine fielen wiederholt flach. „Fest & flauschig“ immerhin, sein Podcast mit Jan Böhmermann, erwies sich als pandemie-resistent und begleitete viele Daheimgebliebene auch über den Lockdown hinaus. Wir haben ihm auffällige Songs aus diesem Jahr vorgespielt.

„Fest & Flauschig“: In der Corona-Krise erscheint der Podcast (fast) täglich

Außerdem im Heft:

  • Selbstauslöser: Jan Müller
  • Themeninterview: Stefanie Sargnagel über deutsch-österreichischen Reiseverkehr
  • Radar: King Hannah, C’est Karma, Joey G ii, PVA & May
  • Nachruf auf Sean Connery
  • Beatsteaks
  • CD-Beilage mit Porridge Radio, Phoebe Bridgers, Run The Jewels, Yves Tumor, Róisín Murphy, Fiona Apple, Sufjan Stevens und Moses Sumney
  • uvm.

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