Radiohead: Würstchen und Püree!


Radiohead arbeiten am neuen Album, und der Chef macht allein rum.

Will Smith tanzt zu einem brandneuen Radiohead-Song! Natürlich nur im Internet, wo ein Spaßvogel ein Bootleg des elektro-puckernden „15 Step“ unter eine HipHop-Tanzszene aus „Der Prinz von Bel-Air“ gelegt hat. „15 Step“ ist einer von zehn neuen Songs, die die Band auf ihrer seit Mai laufenden Tour spielt. Und so gern hätten wir hier detailliert Eindrücke von den Songs geschildert, die wohl zum Teil das nächste Album der Oxforder ausmachen werden. Der ME war nach Amsterdam gereist, um vom zweiten der beiden dort angesetzten Konzerte zu berichten. Dann funkte das Schicksal dazwischen: Am frühen Morgen des 10. Mai starb die Mutter von Drummer Phil Selway, das Konzert wurde abgesagt.

Stützen wir uns auf Beobachtungen von Kollegen. Pitchfork verglich das neue „Arpeggi“ mit Songs wie „Pyramid Song“ und „In Limbo‘. Der Evening Standard hörte in London einen „stampfenden Rocker“ („Bangers’n’Mash“, übersetzt, ah, „Würstchen und Püree“, bei dem Thom Yorke trommelt), eine „straighte Dance-Nummer“ „15 Step“ und einen Song von „beseelter Schönheit mit einer Spur Calypso“ „House Of Cards“).

Über die Arbeit an ihrem siebten Album halten Radiohead in ihrem Blog „Dead Air Space“ auf www.radiohead.com auf dem laufenden. Erscheinen soll es 2007, unklar ist, bei wem. Mit hail to the thief (2003) lief der Vertrag mit EMI aus, ob er erneuert wird, ist offen; derweil wird von anderer Seite geworben. So forderte Elbow-Frontmann Guy Garvey Radiohead via NME-Interview auf, bei seinem Label Skinny Dog zu unterschreiben. „Wir sind das coolste Label im Land und können ihnen Bedingungen bieten, die sie interessieren könnten. Außerdem sind wir Fans.“

Eine Vertragsunterzeichnung gab’s aber letzthin. Am 7. Juli kommt Yorkes erstes Soloalbum the ERASER, produziert von Nigel Godrich, und zwar bei XL Recordings (White Stripesetc). Zu hören gab es vor Redaktionsschluß noch nichts, aber XL-Executive Kris Chen stellte in einem Interview mit der LA Times klar, es stehe kein unzugängliches Elektro-Album an: „Es wird nicht wie in Foren gemutmaßt, ‚Thoms Techno-Platte‘ werden. Es ist ein durchkomponiertes, songorientiertes Album. Yorke schrieb: „Die Elemente davon schwirren mir seit Jahren im Kopf rum, und es hat mich gejuckt. Natürlich ist es mehr Beats und Elektronik. Aber es sind Songs.“ Mehr Stoff für den Fresh Prince? Wir sind sehr gespannt.

www.theeraser.com