Rainer Rutka und seine Liebe zu Tangerine Dream


Ingeborg Schober ist an allem schuld. Eines Abends 1976 spielte sie im Bf? einen Ausschnitt aus Tangerine Dreams „Monolight“ – der 15-jährige Rainer Rutka war hin und weg. „Ich bekam eine Gänsehaut und wusste: Dos isses!“ Sogleich wurde das Taschengeld in die Alben „Stratosfear“ und „Encore“ investiert, Rutka begann, alles auszuschneiden und einzukleben, was irgendwo über „TD“ (sprich: Ti Di) erschien. Und er fing an, Platten zu sammeln, alles von Tangerine Dream, alle Nebenprojekte und Soloarbeiten von Ex-Mitgliedern wie Klaus Schulze – 1.300 Tonträger sind es bis heute, Für diese Sammlung sind Urlaube draufgegangen“, lacht Rutka. Mittlerweile gehört der selbstständige EDV-Systembetreuer einem weltweiten Zirkel von „Die Hards an (beinharte Fans, die Edgar Froese & Co. zu ihren seltenen Auftritten nachreisen – demnächst steht ein Australien-Trip an), mit denen er über seine Fanpage (www.rutka.de/td/index.html CDR-Kopien seiner Bootleg-Sammlung tauscht (natürlich ohne daran zu verdienen, betont Rutka: „Da würde der Edgar sauer, und das versteh ich auch) und Raritäten wie dem verschollenen Rest des Soundtracks zu William Friedkins „Sorcerer“ hinterherforscht, dem „heiligen Gral“ aller 70-Fans. .Edgar hat damals zwei Stunden Tape eingeschickt, auf dem Soundtrack ist aber nur eine Stunde. Wo sind die restlichen Aufnahmen?“ Ja, wo nur? Doch so sehr Rutkas Herz auch glüht, so überraschend zeigt er für Kritik an TD – wie zuletzt eine 1-Stern-Rezension im ME – Verständnis: „Naja, wenn ich nicht in der Stimmung für TD bin. dann gehen mir die auch am Arsch vorbei. „Du bist aber wohl meistens in der Stimmung? „Immer“, lächelt Rutka. „Immer.“