Altered Images – Bite

Ist das noch die Clare Grogan vom vergangenen Sommer, bei der jedes dritte Wort happy war un die dabei so zauberhaft lachen konnte wie die sommersprossige Sextanerin aus den ‚Colgate‘-Werbespots‘ Was das Video zu ihrer Single „Bring Me Closer“ bereits ankündigte, bestätigt sich bei BITE: Sängerin Clare ist erwachsen geworden. Und: Schluß mit dem bemühten demokratischen Nebeneinander, Ehre wem Ehre gebührt, Clare rückt völlig in den Mittelpunkt (auf dem Cover, im Video, bei allen Songs).

Mir kommt es gerade so vor, als ob Altered Images erst jetzt reif genug sind, ein durch und durch gutes Albumvorzulegen. Clares Stimme klingt nicht mehr bloß naiv, nervös und neugierig – sie klingt, oft wohltuend in Hall gesetzt, zum ersten Mal wie eine richtige Stimme.

Daß die Wahl des Produzenten auf den alten Hitzuheferer Mike Chapman fiel, macht sich bezahlt. Gebt ihm die richtigen Songs und er wird für die Verpackung die Archive aus 20 Jahren populärer Musik plündern. Wer sonst würde es fertigbringen, mit den verwaschenen Mitt-70er Philly-Strings zu einer dermaßen smarten Single wie „Bring Me Closer“ zu kommen‘ Früher gingen Altered Images-Platten beim ersten Hören mit einem Knall auf, um dann in ihrer Wirkung unangenehm schnell nachzulassen – heute funktioniert es genau andersherum!