Ari Roar

Calm Down

Bella Union/[PIAS] Coop/Rough Trade

Psychedelic-Pop ohne Wolkenbildung – der Texaner versammelt 15 wunderbar einfache, irgendwie jugendweise Songs.

Gerade mal 30, ein halbes Leben als Songwriter schon hinter sich und jetzt erst das Debüt-Album. Ari Roar hat hier 15 Songs zusammengetragen, das macht weniger als zwei Minuten pro Beitrag bei einer sehr überschaubaren Spielzeit von 28 Minuten – was gleich eine Stärke des Albums verrät, es kommt in jedem Stück auf den Punkt.

Sanft und vollkommen unangestrengt falsettierend zieht Roar durch seine Lieder, er hält Kurs in den Serpentinen-Melodien, seine Stimme wird ökonomisch eingefasst in trockenen Arrangements aus Gitarre, Bass und Drums. Das funktioniert so wunderbar, weil der gebürtige Texaner ein richtig guter Songwriter ist, weil die Aufnahmen nichts anderes wollen als genau für diesen Song da zu sein. Roar stellt gerade den Gegenentwurf zu den Layered-Pop-Produktionen dieser Tage auf, er hält aber auch Distanz zu den für ihn so einflussreichen Psych-Rock-Vorfahren, die sich gerne in wolkigen Soundsphären einrichteten.

CALM DOWN kommt auch eher einem vertonten Tagebuch gleich, in „Implode“ reflektiert Roar seine Dating-Erfahrungen, in „Don’t Have A Fit“ erzählt er von Schwierigkeiten, durch High-School-Gänge zu navigieren. So dürfen „Jugendbücher“ geschrieben werden.

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