Berlin – Information

Im Gebiet Los Angeles/Hollywood muß eine verdammte Seuche ausgebrochen sein. Bei den Plattenfirmen nimmt man alles unter Vertrag, was vier Männer und eine Frau aufweisen kann. Das Hauptinteresse liegt natürlich an/bei der Frau. Die dann singen muß. Irgendwiescheint Kalifornien unter einem Blondie-Komplex zu leiden… immer auf der verzweifelten Suche nach einem Äquivalent zur New Yorker Platin-Statue. Was ist zur Gruppe Berlin zu sagen? Amerikaner, Synthesizer, Baß, Drums, Gitarre und besagte Sängerin. Und Pop-Rock-Songs, die dir endlos oft in diesen morgendlichen Hausfrauensendungen angeboten werden. Belanglos, lahm, und die Lücken werden ewig mit diesem Synthesizer-Gequake ausgefüllt. Vielleicht wird’s dir irgendjemand als Neue Welle verkaufen. Sei auf der Hut!

Die Motels haben einen neuen Gitarristen (für Jeff lourard kam Tim McGovern von der Hollywood-Band The Pop) und ein zweites Album, auf dem im Gegensatz zum Debut-Werk, wo die Sängerin/Gitarristin Martha Davis alle Stücke geschrieben hatte, nun auch die übrigen Band-Mitglieder ihre Songs einbringen, bis auf den Drummer. Während ich die erste Motels-LP mir zu einem bestimmten Zeitpunkt (so morgens zwischen 4 und 5 Uhr) öfter mal angehört habe (ich fand diese schwüle/miefige/verkommene Atmosphäre der langsamen Martha-Stücke gut), so weiß ich, daß CAREFUL sich nur auf meinem Plattenteller drehen wird, wenn ich schlafe. Es gibt zwar noch ein/zwei Songs, die zeigen, wo/wann die Motels am besten sind: schwerer Baß, mittleres Tempo, so im Stil von „Cadillac Walk“, dann ein Bruch und ein Refrain, bei dem alle Instrumente einsteigen. Und dann wieder das mittlere Tempo. Die Stücke: „Danger“, „Envy“.

Doch der Rest ist leere Populäre Musik. Ohne Rock. Ohne Emotion. Jgotno Vision, and theparty fades away, headache takes over, trom too much cheap Champagne“, singt Martha (selbst-erkennend/einschätzend?) auf .Party Professionals“. Und dies können wir nachvollziehen, liebe Martha. Be careful! 1(beide)