Beth Gibbons & Rustin Man – Out Of Season
Beth Gibbons sang und litt van Anfang an, als wolle sie immer nur Klassiker werden – Holiday, Simone, Gibbons, so in etwa. „Die“ Gibbons. Und als sie dann im Roseland in New York vor großem Publikum Zigarrettenstummel auf ihrer Seele ausdrückte, hatte sie es geschafft. Doch so spannend das Gegenspiel von Beats, Film Noir-Samples und dem brüchigen Organ „der“ Gibbons bei Portishead auch klang, man wollte sie doch auch endlich einmal in klassischen Arrangements gekleidet sehen. Der Ex-Talk-Talker Paul Webb (alias Rustin Man) offensichtlich auch. In der großen Portishead-Pause war endlich Zeit für Out Of Season, ein Album, das diesen Wunsch erfüllt, aber doch viel inniger, intimer, ehrlicher Zeitlosigkeit einfordert als die gängigen Cole Porter und Rat Pack-Referenzen von Sinead 0’Connor bis Robbie Williams. Auch wenn Mark Hollis unumstrittener Zeremonienmeister von Talk Talk war, merkt man den selbst im größten, wunderbaren Reichtum äußerst zerbrechlichen Arrangements doch an, dass hier einer wirkt, der auch schon den Spirit Of Eden versprühte – das gilt übrigens auch für Lee Harris und Simons Edwards, die im Zusammenspiel mit Adrian Utley und Co. schließlich für ein wahres Talk Talk-Portishead-Gipfeltreffen sorgten. Dass Out Of Season unter diesen Vorzeichen auch eine sehr melancholische Angelegenheit werden würde, wird die Freunde der Materie erst richtig beglücken. Die Gibbons zum spartanischen Piano, vor wehmütigen „River Of No Return“-Chören, zum sanften Swing, im puren Folk, klassisch dann, zu einem Cello, das leise mit ihr weint. Die Gibbons und der Rustin Man. (Das Album ist bereits als Import erhältlich, erscheint aber erst am 10. Februar offiziell in Deutschland.!www.bethgibbans.com
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