Sie gehört zu den Fleißigsten in Sachen DVD – mittlerweile legt Björk bereits die Nummern sechs und sieben in der laufenden Zählung vor (DVD-Singles und ihr Spielfilm Dancer In The Dark nicht mitgerechnet). Da wäre zunächst einmal der Konzertfilm Vessel 4 aus Londons Royalty Theatre, der 1994 erstmals auf Video erschien. In dem Live-Mitschnitt präsentiert die Sängerin aus Reykjavik einige ihrer frühen Solosongs in schönen Bühnenfassungen, interpretiert da in allerbester Sangeslaune mit Tabla-Trommler Talvin Singh, Keyboarder Guy Sigsworth usw. alle Titel vom Debut-Album und das reggaefizierte Frühwerk „Atlantic“. Regisseur Stephane Sednaoui, der schon „Give It Away“ von den Red Hot Chili Peppers originell bebilderte, hat diese Performance höchst modern in Szene gesetzt.

Die weitere DVD-Veröffentlichung Greatest Hits 5 macht einmal mehr deutlich, warum man die ehemalige Sugarcubes-Frontfrau zu den mutigsten und innovativsten Künstlerinnen der letzten Jahre zählt. In insgesamt 21 Promoclips, die sie gemeinsam mit Filmemachern wie Spike Jonze, Michel Gondry und Chris Cunningham erschuf, nutzt die Avantpop-Musikerin aus dem Hohen Norden das Medium Video wegweisend wie keine andere ihrer Kolleginnen. Und trotzdem ist beim Kauf dieser Scheibe Vorsicht geboten, besteht sie doch zu zwei Dritteln aus Musikvideos, die 1999 bereitsauf Volumen zu sehen waren, darunter „Violently Happy“, „Isobel“ und „Hyperballad“. Lediglich sechs Filme sind bei der aktuellen Update-Version hinzugekommen, darunter „Hidden Place“ und „Cocoon“. Das mindert die Qualität dieser fabelhaften Clip-Compilation freilich nicht im Geringsten. www.bjork.com