Black Dice – Repo

Bei Black Dice interessieren die Sounds und die Recording Tools. Wie kann man aus all diesen seltsamen Rhythmen und Klangresten, aus den überall aufgelesenen Soundresten so etwas wie einen kosmischen Popsong basteln (wenn man Song mal ganz locker als irgendwie catchy versteht, Strophe und Refrain brauchen wir hier nicht)? Auf ihrem fünften Album veranstalten Eric und Björn Copeland und Aaron Warren ein ziemlich einnehmendes Spektaktel aus bislang unbekannten“Um-schuka-Ums“ und „Woang-Wahs“ (oder so ähnlich, versuchen Sie erst gar nicht, das alles nachzuahmen!), Black Dice 2009 wollen auch ein ziemlicher Noise-Spaß sein, der ganz bewusst an die Grenzen des Aushaltbaren geht. Ist das für Kinder noch unbedenklich? Die Blubber-Party im Sound-Ballon kann dann aber auch von einer „Summertime Blues“-Gitarre unterwandert werden oder in ein zerhäckseltes Industrial-Funk-Piece münden, das klingt, als hätte man Animal Collective aus lauter Einzelteilen wieder falsch zusammengesetzt (oder erfolgreich im Mülleimer der Residents gewühlt). Das Brooklyn-Trio hat allerdings eine gute Balance zwischen linearen Passagen gefunden, die um Fragmente und Loops kreisen, und einem elektronischen Blues-Format, das kein gutes Haar an den Originalen lässt. Um den Vergleich noch einmal zu bemühen: Wenn Animal Collective die Beatles des neuen Psych-Pop sind, dann kommen Copeland und Warren mit diesem Album als Beefheart-Jünger davon. Diese Musik ist beizeiten auch der Versuch, Sounds aus konkurrierenden Medien (Radio, TV, Internet) miteinander kurzzuschließen. Fehler, Wirrnisse und kleine Hits sind dabei gleichermaßen willkommen.