Bobby Bare – Drunk & Crazy

Achtung, der Bare ist los!!! Und wehe, wenn er losgelassen, denn er ist mit Sicherheit eines der trink- und tömfestesten singenden Raubtiere jenseits des großen Wassers. Daher hätte er auch keinen beziehungsreicheren Titel als DRUNK & CRAZY für seine neue LP finden können. Man lausche und kapiere: „So you bring the chemicals I bring the wine. I fiddle with yours and you diddle with mine: The drunken and drugged we fall back on your backs – Natural performing unnatural acts. Such as drinkin‘ and druggin and watchin‘ TV Eatin‘ cold pizza and drinkin‘ ice tea Just you and me and the devil makes three…“ Wer kennt das nicht!?! Und diese für Bobby recht typischen Zeilen stammen von niemand anderem als Shel Silversteen, dem König der Freaks unter allen Songschreibern (Siehe bzw. höre auch alte Dr. Hook LPs), der mit Bobby befreundet ist und seit 1975 mit ihm zusammenarbeitet. Von den 15 (!) Songs stammen acht aus der Feder von Silversteen, einer von Charlie Daniels, einer von Guy Clark und das ist schon ein Garant für witzige Texte und Country-Rock von Fernsten. Musikalisch ist Bare am ehesten mit seinen Outlaw-Kollegen Waylon Jennings und Willie Nelson zu vergleichen. Die Songs haben drive geschmalzt wird nicht. Alle Stücke sind sauber, aber recht unprätentiös aufgenommen (Produktion Bobby himself) und die Musiker können sich auch hören lassen. Am besten gefällt mir Tommy Hamilton an der Steelguitar/Dobro/Slide. Das allerbeste und allerwichtigste Instrument ist jedoch Bobbys Stimme, die hervorragend zu den schön-schmutzigen Texten paßt. Meine derzeitigen Favoriten sind „The Worlds Last Truck Drivin Man“, „Rock And Roll Hotel“ und „Willie Jones“ Besonders empfehlenswert ist auch seine letzte Platte DOWN & DIRTY, die live im Studio vor einer Horde Betrunken- und Bekiffter aufgenommen worden ist. – Doch Vorsicht!! Laßt Euch nicht von Alice Schwarzer mit den Platten erwischen.