Breaking Bad Season l&II
Seit Erfindung des Fernsehens leben TV-Serien bisweilen von gezieltem Tabubruch: „Mit Schirm, Charme und Melone“ stellte eine Lederamazone in den Mittelpunkt, in ein „Ein Herz und eine Seele“ durfte ein bemitleidenswerter Altnazi-Wurm gegen die modernen Zeiten wettern, „Die Sopranos“ setzte einen Mafiaclan-Chef zum Psychiater. Da verwundert der Plot von BREAKING BAD auch nicht mehr: Der von Bryan Cranston („Malcolm mittendrin“) verkörperte Walter White empfiehlt sich als 50 Jahre alter Chemielehrer an einer Highschool in Albuquerque, New Mexico. Ein farbloses Familienoberhaupt, das selbst mit Zweitjob in einer Autowaschanlage die schwangere Gattin und den behinderten Sohn kaum ernähren kann. Als bei ihm auch noch Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird, bricht er aus seinem desolaten Dasein aus, um fortan seinen Lebensunterhalt illegal zu verdienen – als Betreiber eines Drogenlabors. Sein Ausflug in die Welt des organisierten Verbrechens hat allerdings ungeahnte Folgen, für die es gilt, von mal zu mal radikalere Problemlösungen zu finden. „Akte X“-Autor Vince Gilligan zelebriert in den zwei synchronisierten Staffeln (die dritte wird derzeit ausgestrahlt) mit skurrilem Humor eine zynische Welt, die vor die Hunde geht. Da heiligt der Zweck die Mittel, und es darf sogar gefoltert werden.
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