Carole King – Simple Things

Wieso hat Carole King ausgerechnet dieses Album „Simple Things“ genannt? Gut die Hälfte aller Songs wurde eben nicht schlicht und einfach in die Plattenrillen gepresst, sondern viel zu aufwendig arrangiert und mit Streichern und Flötentönen überladen. Bestes Beispiel dafür ist der Titelsong. Hier kommen wieder einmal all die kompositorischen Qualitäten zum Ausdruck, die Carole King seit 1960 zu einer höchst erfolgreichen Songschreiberin aufsteigen Hessen und die ihre LP „Tapestry“ mit fünfzehn Millionen(!) verkauften Exemplaren zur erfolgreichsten Platte der Rockgeschichte gemacht haben. Ein besserer Produzent als das Team King/Norm Kinney hätte aus „Simple Things“ sicher einen eingängigen Rockklassiker gemacht. So aber muß man mindestens dreimal hinhören,um die Schönheit dieses Songs zu entdecken.

Gerettet wird die LP durch Caroles spröden Charme in der Stimme, durch ein Bündel rockiger Songs, allen voran das mexikanisch angehauchte „Hard Rock Cafe“, und durch ein oder zwei gute Balladen. Daß die vielen Begleitmusiker handwerklich perfekt spielen, ist keine Überraschung. Und daß die Herren, die Violine, Viola und Cello bedienen, keine Spur Rockfeeling besitzen, ist ebenso klar. Karola König, geh‘ in Dich!