Chuck Berry :: Johnny B. Goode: His Complete 50’s Chess Recordings

102 essenzielle Songs vom Rock'n 'Roll-Veteranen.

Gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann der Einfluss von Chuck Berry auf die Entwicklung des Rock’n’Roll. Seit fünf Dekaden imitieren zahllose Gitarristen weltweit seine Riffs, Licks und die Art, wie er knackige Drei-Minuten- Brecher aus dem Ärmel zu schütteln pflegt. Seit 1955 ist Berry als Solist aktiv- eine kompetent zusammengestellte Anthologie gab es bislang nicht. Zumindest was seine inspirierten Anfänge auf dem Chicagoer Kult-Label Chess anbelangt, wurde nun eine Lücke geschlossen. Auf vier CDs sind 102 Songs aus den Jahren 1955 bis 1960 versammelt in zum Teil diversen Stadien der Entstehung-essenzieller Stoff, aus dem wenig später das Kerntrio der Rolling Stones– Brian jones, Keith Richards und Mick Jagger-in ihrer Wohngemeinschaft in Londons Edith Crove eine über Jahrzehnte währende Karriere destillieren sollte. Schon der Auftakt der Compilation spricht Bände: Mit dem sagenumwobenen „Maybellene“, ursprünglich „Ida Red“ getauft, das der damals 29 Jahre alte Gitarrist und Sänger als ersten Song unter der Ägide von Produzent Leonard Chess einspielte, landete er auf Anhieb einen Top-Ten-Hit. An seinen Plattenvertrag war Chuck Berry einer oft kolportierten Geschichte zufolge durch sein Idol Muddy Waters gelangt. Als er sich nach einem Konzertbesuch bei Waters ein Autogramm abholte, fragte Berry ihn, welche Plattenfirma er empfehlen könne. Der Rest ist Geschichte. Binnen weniger Monate spielte er legendäre Kompositionen wie „You Can’t Catch Me“, „Brown Eyed Handsome Man“, „Rock And Roll Music“ und „School Days“ein. „Roll Over Beethoven“ folgten „Sweet Little Sixteen“, „Around And Around“ und der wohl bis heute bekannteste Titel, den er einst Johnnie Johnson, seinem ehemaligen Triochef, widmete: „Johnny B. Goode“ Weitere Klassiker, die nicht nur von den Stones gecovert wurden, erschienen in schöner Regelmäßigkeit: „Beautiful Delilah“,“Memphis Tennessee“,“Sweet Little Rock’n’Roller“ und „Run Rudolph Run“. Die Rarität JoJo Gunne“ diente zwei Dekaden später einer amerikanischen Band sogar als Name. Mit „Little Queenie“, „Almost Grown“, „Back In The USA“, „I Just Want To Make Love To You“ und „Let It Rock“ 1959/60 endet das erste aufregende Kapitel der Karriere von Chuck Berry. Auch wenn er in jener Phase behauptete, „T00P00pedTo Pop“ zu sein-auf seinen ersten Nummer-eins-Hit“My Ding-A-Ling“ musste er noch bis 1972 warten.