Die Maske Des Zorro

Mal ehrlich: So richtig konnte sich doch niemand mit dem Wurmforscher in GODZILLA oder den Ölbohrem in ARMAGEDDON identifizieren. Bei Zorro ist das anders. So wie ihn Martin Campbell (GOLDENEYE) auf die Leinwand gezaubert hat, möchte man glauben, in der Filmgeschichte wären die 90er direkt auf die 40er Jahre gefolgt. Wenn Zorro zu Beginn des Films sein Z in die Leinwand schlitzt und sie in Flammen aufgeht, dann assoziiert man das noch mit BATMAN. Doch dann folgt reinrassiges Haudegen-Entertainment, mit dem sich einst Draufgänger wie Errol Flynn, Tyrone Power oder Burt Lancaster in die Herzen der Fans spielten, eine Erinnerung daran, warum man deren alte Abenteuerfilme als Zwölfjähriger für das aufregendste überhaupt hielt. Das ganze würzt Campbell mit einem Schuß INDIANA JONES, der den Spirit alter Serials seinerseits mit höherem Tempo, besseren Stunts und aufwendigeren Sets in unsere Zeit transportiert hatte. Daß Anthony Hopkins als alternder Diego de la Vega (sprich: Zorro) und Antonio Banderas als ungehobelter Heißsporn Alejandro Murieta so ein gutes Hauptdarstellerpaar abgeben, trägt nicht unerheblich zum Gelingen des sonnendurchfluteten Abenteuers bei. Murieta soll für Vega die Klinge bei seiner Rache an dem bösen Don Rafael führen, der einst die Frau seines Herzens tötete und ihn ins Gefängnis werfen ließ. Jetzt ist der Menschenschinder zurückgekehrt, um sich erneut auf Kosten des Volkes zu bereichern – und hat Vegas bildschöne Tochter (Catherine Zeta-Jones) mitgebracht, die glaubt, Don Rafael sei ihr Vater. Der Rest ist purer Fun. Und mehr darf man sich von einem Film dieses Kalibers auch nicht erwarten.