Die Sampler

Der Soundtrack zum Computer-Game. Die Fußball-Simulation FIFA 1000 (Virgin) konnte etliche hochrangige Musiker gewinnen, so etwa FatboySlim.Jamiroquai, Chumbawamba, Moby oder die Fantastischen Vier. Auch die Toten Hosen, als anerkannte Fans des runden Leders, sind dabei mit „Hier kommt Alex“, während Bob Marleys „The Sun Is Shining“ in einer modern remixten Funk-Fassung aus den Boxen pluckert. Iggy Pop rockt sein „Lust For Life“, und Hobby-Fußballer Robbie Williams steigt sogar ganz tief ein: Er stellte nicht nur seine neueste Single „It’s Only Us“ als Eröffnungshymne zur Verfügung, sondern tritt auch als Cyber-Kicker im Spiel in Aktion. 4 Dass die Indie-Szene mitunter die interessantesten Blüten treibt, beweist das australische Label „Half A Cow“. Auf ihrem Sampler HEMD IT THROUGH THE 8OV1NE (Half A Cow/Lobel Music) tummeln sich nämlich etliche Gitarrenpop-Heroen der Spitzenklasse, die hier ihren Liebhaber-Projekten nachgehen. Hinter der Orange Humble Band stecken etwa so talentierte Köpfe wie Posies-Chef Ken Springfellow und Produzent Mitch Easter (R.E.M.). Die Missing Links, die durch Hits wie „Wolly Bully“ immer noch ihr Image als „wildeste Band der Sechziger“ mit sich herumtragen, liefern mit „Wild About You“ widerborstigen Punk-Beat. Und Smudge-Frontmann Tom Morgan, Songwriterfürdie Lemonheads, startet die Song-Sammlung mit einem Folkrock-Juwel im besten Wilco-Stil. Dass also alte Heroen wie Cell, Superchunk und Pavement in der Versenkung verschwunden sind, stört kein bisschen, solange dermaßen talentierter Nachwuchs folgt. 5 M it THE ROUCH GUIDE 10 THE MUSIC Of AFRICA (World Music Network/TIS/ Eastwest) empfiehlt sich ein weiterer Sampler über den schwarzen Kontinent. Das Network-Label ist bekannt dafür, nicht blind auf Popularität, sondern lieber auf Qualität zu setzen. Das soll jedoch nicht heißen, dass nicht trotzdem die afrikanische Starriege aufmarschiert. So beginnt die Reise mit der Pop-Melange des Senegalesen Cheikh Lö, der stark an seinen musikalischen Ziehvater Youssou N’Dour erinnert- Auch der tritt auf, und zwar mit dem frühen Song „Xarit“ aus den 8oern. Miriam Makeba,die Europäern als „afrikanische Urmutter“ gilt, ist mit einem Song-Oldie von 1959, aus der Ära ihrer Female-Group Skylarks.zu hören. Und Hamid Baroudi demonstriert mit „Desert Roots“, wieviel Sprengkraft Afro-Beats in Verbindung mit Dancefioor-Arrangements entwickeln.4

THE ROUCH GUIDE TO WORLD MUSIC VOLUME 1

(World Music Network/TIS/ Eastwest) ist als Begleitung zum „Rough Guide“ gedacht, einem umfangreichen Nachschlagewerk zur Musik aus aller Welt. IsmaelLo ziert nicht nur das Buchcover, sondern eröffnet auch die musikalische Weltreise auf CD. Weitere Highlights: Cesaria Evora, die barfüßige Diva von den Kapverdischen Inseln, und die Joiks des finnischen Sami Wimme. Auf der Suche nach den afrikanischen Wurzeln des Blues traf Taj Mahal auf den Mali-Musiker Toumani Diabate, während sich die kahlköpfige Israelin Meira Asher in ein wildes Abenteuer aus Gesang und Perkussion stürzt. Einen würdigen Abschluss setzt die Grande Dame des English Folk: Norma Watersons nur mit Piano begleitete Ballade „ReplyTo Joe Haines“ hallt noch lange nach dem Verklingen der letzten Töne nach5 Peter Bicke