Die Sampler

Noch ein Lousiana-Sampler? Prima, denn GAGA FOR YA-YA – ZYDECO MADNESS (Winter & Winter/Edel Contraire) überzeugt durch eine kluge Auswahl von bekannten Zydeco-Gassenhauern und Geheimtips: So entdeckt man zwischen Buckwheat Zydecos „Ya Ya“, Gena Delafoses „La Valse De Pop“ oder Beau Jocques Fassung von „Tequila“ etwa einen Stow-Blues von TerranceSimien.Auch dessen hitzige Version des Klassikers „Iko Iko“ oder die harschen Funk-Beats von Li’l Brian und seinen Zydeco Travelers verdienen Beachtung.

Der NEW AMERCAN COUNTRY (PolyMedia) findet auch hierzulande immer mehr Freunde. Amerikanischen Starlets wie Shania Twain, Kathy Mattea, Trisha Yerwood oder Tracy Bird ist es zumindest zu verdanken, daß der Sunset-kitschige Western-Sound ein wenig von seinen Klischees entschlackt wurde. Klar, daß alle Trucker-Cowboys singende Mädels vorziehen und daher das männliche Geschlecht hier trotz Mark Chesnutt, Billy Ray Cyrus und George Strait in der Minderheit ist.

Der Delta-Blues lebt. Das beweist EVERY ROAD I TAKE (Shanachie/Koch International) mit einer repräsentativen Mischung zeitgenössischer Blueser. Sie reicht von den klassischen Akustik-Zupfern Keb, Mo‘, Rory Block, John Hammond und Corey Harris über den legendären Boogie-Pianisten Dr. John bis hin zum „Neuen Wilden“ R.LBurnside. Unterhaltsam zwar, doch in der Auswahl recht gediegen.

Wer nach Mali oder zu den Tuaregs in die Wüste reist, wird überrascht sein, wie sehr die Sahara-Musik dem nordamerikanischen Blues ähnelt. MALI TO MEMPHIS (Exil/Indigo S698-2) beschäftigt sich mit genau diesen Parallelen und stellt Musiker aus beiden Regionen gegenüber. Während Habib Koite, Amadou Bagayoko und Miriam Doumbia auf Buschharfe und E-Gitarre einen expressiven Wüsten-Blues zelebrieren, setzen ihre nordamerikanischen Kollegen John Lee Hooker, Muddy Waters und Taj Mahal einen rauhen Kontrapunkt. Ein äußerst spannendes Wechselbad zwischen wesensverwandten Kulturkreisen.

Seitdem die Dance-Szene verschiedenste Ethno-Klangfarben für ihre Mix-Experimente entdeckte, haben sich einige Labels auf diese Spielart spezialisiert. So auch Melt 2000, das mit ELECTRIC M.E.L.T -MUSIC WITH NO NAME V0L.2 (Emotion/EfA) eine weitere Sammlung innovativer Zappel-Tracks veröffentlicht. Drum ’n‘ Bass, Ambient, Techno, Acid-Jazz, Dub oder Ethno? Keines von diesen und von allem ein bißchen, ist die Devise dieses Samplers. Und wie so oft fährt diese trancige Club-Kollektion zwar gehörig in die Beine, nervt in voller Länge genossen aber etwas durch ihre Eintönigkeit.