Dwight Twilley – Twilley
Es gibt da so einen Freiraum zwischen lockerem Pop und mitreißendem Rock, in dem sich seit geraumer Zeit ein paar ausgezeichnete US-Bands tummeln. Tom Petty zum Beispiel, Gref Kihn, die Rubinoos. manchmal Cheap Trick und vor allem Dwight Twilley. Er komponiert Lieder zum Thema Liebe, nicht mehr und nicht weniger, und damit verändert er sicher nicht die Welt; er beschert uns aber immerhin eine feine halbe Stunde auf einer Wellenlänge, für die man eine emotionale Antenne hat, wenn man heutzutage jung ist.
Dwight Twilley, der im Nebenberuf auch als Multiinstrumentalist seinen Mann steht, setzt immer wieder Songs in die Welt, die absolut rund und eingängig und okay und einfach und dennoch nicht oberflächlich sind: nein, nein. Twilley reduziert enorm viel Musikalität auf einfache Formeln, und das ist eine hohe Kunst, die nicht jeder beherrscht und die echt fasziniert. Hört Euch „ne Nummer von diesem Twilley-Album an und probiert anschließend „nen Hit von Smokie: der schmeckt dann wie ein angebissener Hamburger von der Müllkippe.
„Standing In The Shadow Of Love“ gefällt mir nicht als einziger Titel der LP. wegen der vielen Streicher, und „Out Of My Hands“ hat davon auch ein paar Sekunden zuviel abgekriegt. Aber Twilley konnte die Ohren vermutlich nicht überall haben, weil er zum ersten Mal ohne Phil Seymour aufnahm, mit dem er bislang die Dwight Twilley Band gebildet hatte. Beide hatten seinerzeit ein Debutalbum hingelegt, das schlicht ein Meisterwerk war. Viel schlechter ist diese neue Platte aber auch nicht.
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