Eddie Vedder :: Into The Wild

Nebenprojekte haben die Mitglieder von Pearl Jam immer wieder mal initiiert. Nur der Frontmann zierte sich diesbezüglich ganz gerne, wie es nun einmal Eddie Vedders Art ist. Wenn er sich mal ohne Band bemerkbar gemacht hat, dann mit Musik zu Filmen. Sein erstes eigenes Album ist da keine Ausnahme. Elf Stücke sollen die Geschichte eines Aussteigers untermalen, der sein geregeltes Leben gegen die Wildnis von Alaska eintauscht. Ein Außenseiterdrama. wie geschaffen für den Einzelgänger Vedder, der die Songs passend dazu fast im Alleingang eingespielt hat. Nur Corin Tucker von Sleater-Kinney und Songschreiber Jerry Hannan durften bei je einem Track mitmachen. „Hard Sun“, der mit Tucker, setzt sich am schnellsten im Ohr fest, weil er beherzt intoniert wird und am ehesten Hymnencharakter hat. Ansonsten ist es ein spartanisches Album mit klarer Folktendenz. Akustikgitarre, Banjo und Mandoline sind auffällige Instrumente. Das allein ist sicher nicht bemerkenswert, wohl aber die Art, wie Vedder unter diesen Bedingungen wirkt. Da ist noch immer die Stimmung von tausend Tagen Regenwetter, die er herüberbringt. Doch dieses Mal will Vedder auch ankündigen, dass bald etwas Unvorhergesehenes oder Unheimliches passieren kann. Deshalb braucht man den Film eigentlich nicht mehr, es laufen auch so Bilder vor dem Auge des Hörers ab. Schade nur. dass nach etwas über 30 Minuten Schluss ist. Aber es reicht, um sich zu vergewissern, dass die Idee eines Soloalbums von Vedder grundsätzlich gut ist.

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