Episode Six – The Radio One Club

Die selbst in ihrer Heimat England nur leidlich bekannten Episode Six wären schon längst in Vergessenheit geraten, hätten nicht zwei der Mitglieder Ian Gillan und Roger Glover geheißen. Ihre Prä-Deep-Purple-Tage verbrachten die damals mittellosen Musiker von 1965 bis ’69 bei dem Sextett. Mit eigenwilligen Coverversionen (Paul Simons „Hazy Shade Of Winter“, Tim Roses „Morning Dew“- nach „Hey Joe“ der wohl meistgecoverte Song jener Ära-, „Light My Fire“ von den Doors) erreichte die Combo, die durch die außergewöhnlich tiefe Stimme von Keyboarderin Sheila Carter verstärkt wurde, eine akzeptable Live-Reputation. Von Psychedelic-Pop über Blues-, Soul- und Classic-Rock bis hin zu albernem Hillbilly reichte das musikalische Spektrum von Episode Six. Zu viele Stileinflüsse vielleicht für die doch eher in Schubladen denkende britische Musikpresse. Dem kompletten Singles-Output der Band, der bereits von Sequel veröffentlicht wurde,folgt mit den klangtechnisch allerdings nur in durchschnittlichem Mono überspielten THE RADIO ONE CLUB SESSIONS 1968/69 ein Paket mit immerhin 22, live bei der BBC aufgezeichneten Songs plus diversen Interviews, lan Gillans schon damals sehr kräftige Organ führte Episode Six besonders bei den eher klassischen Rockthemen in etwa die gleiche Richtung, wie sie kurze Zeit später von den neuformierten Deep Purple beschriften wurden. Für Purple-Chronisten also auf jeden Fall interessant.