First Aid Kit

Palomino

Columbia/Sony (VÖ: 4.11.)

Die Ruinen sind noch in Sichtweite, aber der Folk-Rock galoppiert Richtung Pop-Horizont.

„Let me out / Out of my head / Out of my mind“, singen Klara und Johanna Söderberg im gemeinsam mit Björn Yttling geschriebenen Opener. Die flehende Bitte ist in kraftstrotzende Harmonien gehüllt und mit Drums unterlegt, die der Hörerschaft die Sporen geben. Welch befreiender Widerspruch, der die poppige Upbeat-Single zum stärksten Track des Albums PALOMINO macht: Ein Song für Leute, die Selbstmitleid haben, aber heute trotzdem noch wo hin wollen.

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So ganz hat die Trauer des Vorgängers RUINS das Duo dann aber doch noch nicht losgelassen. Das wird spätestens mit der Trennungsballade „Nobody Knows“ klar, die sich zwischen Streichern und marschierenden Drums mit dem Gedanken beschäftigt, dass mit jedem Abschied immer auch ein Teil der eigenen Persönlichkeit geht.

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PALOMINO besticht dennoch durch seine Vielseitigkeit und Einflüsse: der monumentale Gesang wird in „Fallen Snow“ leicht bröcklig und weckt Feist-Assoziationen, „A Feeling That Never Came“ erinnert mit seinen scheppernden Hi- Hats an die 80er und prominente Basslines wie in „Turning Onto You“ an Fleetwood Mac. Dass die Nostalgie hier und da in Disney-Romantik kippt, stört überhaupt nicht, und genau das macht die elf Songs zu gutem Pop.

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