Fruit Bats :: Tripper

Sub Pop/Cargo

Indie Folk: Eric D. Johnson fängt zwar nicht noch einmal bei null an, spielt aber mit dem Thema Neuanfang in seinen stärker von Keyboards besetzten Songs.

Das „Road-Movie“ im Wechselrahmen. Die mit schönsten Landschaftsfotos bedruckte CD-Tasche ist von beiden Seiten in den vorderen Teil des Klappcovers zu schieben und gibt dann im ausgesparten Dreieck den Blick auf Bilder rechts und links der Straße frei. Tripper heißt das neue Album des Amerikaners Eric D. Johnson, es ist einer Begegnung gewidmet, die der Sänger und Songwriter vor Jahren mit einem älteren Vagabunden hatte, den er auf der Reise zu seiner Schwester kennenlernte. Ein bisschen Hobo-Zauber umgibt diese Ausgangskonstellation, sie wird über weite Strecken dieses Albums in Geschichten fortgesponnen, die von Entfremdung und Abschied handeln, von dem Wunsch, einfach alles hinter sich stehen und liegen lassen und neu anfangen zu können. Das Thema dieses Albums mag den Künstler auch bestärkt haben, sich musikalisch einem Neuanfang zu nähern. Johnson, bestens beraten von Vetiver- und Devendra-Banhart-Produzent Tom Monahan, fängt zwar nicht noch einmal bei null an, die elf Songs auf Tripper aber haben sich vom eher leichten Folkpop der letzten Fruit-Bats-Alben doch hörbar entfernt. Keyboards und Pianos verleihen den Erzählungen des Songwriters gesetztere Farbtöne, die Musik darf auch schon mal in der Schwebe bleiben. In den melancholischen Momenten gelingt Johnson mit seiner Band ein Trip in die höheren Hanglagen der Traumproduktion („So Long“), von dort oben kann man in die Köpfe der Menschen schauen.

Key Tracks: „Tony The Tripper“, „So Long“, „Tangie And Ray“