Guz – Mein Name ist Guz

Dieser Mann gibt sich keine Mühe- könnte man meinen. Die Stimme hohl wie ein rostiges Rohr, die Songs kürzer, als das Fernseh-Sandmännchen braucht, um die Kinder ins Bett zu schicken. Doch irgendwo hinter den vier Akkorden, die monoton aus der Gitarre pumpern, verbirgt sich eben doch etwas. Etwas Tieferes. Wenn auch nicht unbedingt ein Sinn. Und das ist gut so. Denn was Guz alias Oliver Maurmann aus minimalem Instrumentarium und dem Rohbau eines Bluespunk-Songs zusammenschustert, zieht seine Substanz aus einer Scheißegal-Attitüde. Musikalisch und inhaltlich. Wenn Guz in „Scheißlied“ über eine Welt singt, die „nach Unterhosen stinkt“, klingt das ehrlich – und ungeheuer komisch. Weder die Verszeilen noch die rumpelig-ungelenken Grooves erlauben eine Millisekunde Pseudo-Anspruchoderoberlehrerhafte Kritik. Besonders hübsch gelingt ihm dieser Fauststoß in die Bildungsbürgerseele mit einer Stakkato-Hymne auf den Leserbrief: Hier heizt er im Westernstil und in aberwitziger Call-and-Response-Manier vom Dosenpfand zu Feldumfragen und Rucksackbombern und watscht mit dieser sinnentleerten Assoziationskette alle Besserwisser ab, die zu jedem Depperlthema ihren Senf dazugeben. Die Welt ist doof. Guz hat es verstanden-und pfeift darauf.

>» www.myspace.com/guzmusik