Jimi Hendrix
The Cry Of Love
Dass den meisten Künstlern wahre Anerkennung erst nach ihrem Tode zuteil wird, ist eine alte Weisheit, die sich im Falle Jimi Hendrix wieder einmal bewahrheitet hat. Die Verkaufsziffern seiner alten Platten haben das in den vergangenen Monaten deutlich bewiesen. Auch um den Vertrieb seines neuesten – und diesmal endgültig letzten – Albums braucht sich die Plattengesellschaft keine Sorgen zu machen – allein der Name Jimi Hendrix bürgt für einen sicheren Verkauf. Nicht zu Unrecht übrigens; Leute, die sich die Platte zulegen (und das sind bestimmt nicht wenige) werden feststellen, dass sie keinen voreiligen Kauf getätigt haben. „The Cry Of Love“ stellt, falls das überhaupt möglich ist, seine vorher veröffentlichten Platten noch in den Schatten. Es ist das beste Erinnerungsalbum eines der besten Gitarristen, die es je gab.
Das Album enthält zehn Tracks und zu den Gastmusikern gehören unter anderem Stevie Winwood, Chris Wood, Mitch Mitchell, Billy Cox und Bqddy Miles. Die A-Seite beginnt mit „Freedom“, einem schnellen, kraftvollen Titel, zu dem der darauffolgende „Driftin'“ in auffallendem Kontrast steht. „Driftin'“ ist eine langsame, sehr gefühlvolle Nummer mit hervorragenden Gitarren-Passagen. „Ezy Ryder“, der dritte Titel, vermittelt dank der Mitarbeit der Herren Winwood und Wood anfangs starke Traffic-Gefühle, die sich jedoch verlieren,sobald Hendrix’s Vocals und seine unnachahmliche Gitarre einsetzen. Mit seinen vielen Steigerungen, Höhen und Tiefen gehört dieser Titel zu den besten des Albums. Mit „My Friend“, einer bluesigen, Dylanähnlichen Nummer, die Hendrix ganz allein singt und spielt, klingt die A-Seite aus. „Belly Button Window“, letzter Track der B-Seite, ist gleichzeitig der Höhepunkt der Platte. Ein bluesiges Stück mit Lyrics, die klingen, als hätte er sie erst nach seinem Tode geschrieben, ausdrucksvoll interpretiert auf eine Weise, wie sie eben nur Jimi Hendrix zueigen war. Man könnte noch sehr viel mehr sagen über diese Platte, andererseits sind Worte zu wenig, um wirklich das Gefühl zu beschreiben, das einem dieses Album vermittelt. Hört sie Euch an und Ihr werdet mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, dass Jimi Hendrix als einer der Grössten in die Geschichte der Popmusik eingehen wird.
Weitere Nummern: Night Bird Flying, Straight Ahead, Astro Man, Angel, In From The Storm.