Killing Joke :: Absolute Dissent

Spinefarm/Cooperative/Universal

Post-Punk forever: Das 13. Album im 31. Jahr. Mit ersten Anzeichen von Altersmilde

Sie sind Überlebenskünstler: Obwohl ihre Konzerte nur noch die unverbesserlichen Getreuen ziehen und ihre Alben keine Kassenschlager mehr sind: Jaz Coleman & Co. finden immer ein Label, das ihre anarchischen Streiche auf den Markt bringt. Diesmal ein finnischer Indie, der wahrscheinlich gar nicht weiß, worauf er sich da einlässt. Denn wie der Titel des Albums so treffend formuliert: Die gestandenen Revoluzzer, die heute Dirigenten, Produzenten und gefragte Studiomusiker sind, verstehen immer noch keinen Spaß – außer den eigenen. Und der ist bitterböse und zynisch bzw. richtet sich gegen alle und jeden. Wobei sich die reformierte Urbesetzung viel besser und vielseitiger zu inszenieren weiß als das Duo Colemann/Walker auf den brachialen Krachmanifesten der jüngsten Vergangenheit. Mit Youth (Bass) und Paul Ferguson (Drums) sind Killing Joke wieder auf Kurs, glänzen in „European Super State“ mit eleganter Kraftwerk-Synthetik, in „Here Comes The Singularity“ mit Beat-Anleihen und in „Ghosts On Ladbroke Grove“ mit einer Reggae/Dub-Einlage. Ob das aber einen „doppelten Orgasmus“ (Coleman) auslöst, sei dahingestellt.

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