Killing Joke – Killing Joke
Killing Jokes gruppeneigene Imagepflege hat die Band schnell und nachhaltig in die unsympathische Ecke befördert. Ihr oft allzu bierernstes und rechthaberisches Gehabe soll sogar bereits dazu geführt haben, daß Kritiker vor eine Art Gruppengericht zitiert werden und sich dort für die Verrisse ihrerseits verantworten müssen. Killing Joke sei eine Idee, so die Band, und die müsse man eben erstmal verstehen, bevor man Schlechtes drüber schreibt…
Diese absolute Linientreue schlägt sich auch auf diesem ihrem ersten – Album nieder: das grobe, düstere Schwarz/Weiß Cover illustriert die Musik stimmungsmäßig mehr als treffend. Das Wort „heavy“ steht zwischen jeder Zeile geschrieben… Musikalisch haben Killing Joke ihre Neigung zum Heavy Metal nie versteckt. Gitarrist Geordie spielt das ganze Album hindurch gnadenlos seine verzerrten Heavv-Riffs, ein Riff pro Song, minimale Variation. Aber trotzdem sind Kiiling Joke keine Heavy Metal Band, denn die drei anderen Musiker, Bassist Youth Martin, Drummer Paul und Sänger/Synthiemann Jaz setzen genug Gegengewichte, um ein Abgleiten in jene Musik zu verhindern.
Es ist schon beeindruckend, wie die Band ihr Konzept verwirklicht hat. Songs wie „Requiem“, „The Wait“ oder „Complications“ leben von Jaz‘ ausgezeichnetem Gesang, der die perfekten melodiösen Kontrapunkte zu den Gitarren-Riffs setzt. Bass und Drums begleiten sorgfältig und phantasievoll, geben den Songs eine zusätzliche Qualität. Denkt man sich bei dem Instrumental-Titel „Bloodsport“ die Heavy-Gitarre (Mein Gott, diese Gitarre!) mal weg, so glaubt man schon. Throbbing Gristle vor sich zu haben…
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