Magazine – Magic, Murder And The Weather

Nach der Fertigstellung dieser LP hat Howard Devoto Magazine verlassen. Das ist auch gut so, denn das mag seine einzige Rettung sein. Vielleicht hat er in Zukunft noch etwas zu sagen, das in einem weniger wuchernden Umfeld besser zur Geltung kommt. Oder er will künftig nur noch Schlager singen.

Wie bekommt man die Magie, Mord und das Wetter unter einen Hut? Genauso schwer, wie man die Titel auf dieser LP auf einen stilistischen Nenner bekommt. Da gibt es zunächst die konturenlosen, schwammigen, von Keyboards überwucherten Songs. Dave Formula war offenbar kein Klischee zu abgegriffen und keine Lücke zu klein, um sie nicht auch noch zuzuschmieren. Dann gibt es die volkstümlichen – und im letzten Drittel einen kurzen Anflug von Lebhaftigkeit. Stilistisch ist dies munterer off beat oder amerikanisch durcharrangierter Funk – nicht gerade das, was man von einer Band wie Magazine erwartet, aber vom Hör-Erlebnis her zu tolerieren. Eine schlimme Phase für Bands dieser Generation. Mit der Zeit zu gehen, bedeutet für viele Identitätsverlust. Und bei Magazine konnte man sich offenbar intern überhaupt nicht mehr auf eine neue Richtung einigen. Einigermaßen attraktiv bleibt eigentlich nur der Schluß: „Naked Eye“ twistet (!) in den Rock’n’Roll, bevor es ins Moderne übergeht. „Suburban Rhonda“ wird als Schlager nur noch durch das Edelschlager-Thema von „The Garden“ übertroffen, das sich zwischen den Extravaganzen eines Amanda Lear/ Howard Devoto-Zwitters breit macht.

Fünf Sterne für die Entscheidung, aufzuhören. Ansonsten: knapp 3.