Makaya McCraven

In These Times

XL/Beggars/Indigo (VÖ: 23.9.)

Der Jazz-Drummer mit einem persönlichen, streicherintensiven Reimagining.

2020 hatte Makaya McCraven Gil Scott-Herons letztes Album I‘M NEW HERE unter dem Titel WE‘RE NEW AGAIN: A REIMAGINING neu arrangiert. Damit war die Tür für den Beatmeister aus Chicago geöffnet. IN THESE TIMES ist ein Album geworden, das das Universum des multiinstrumentell aufgestellten Drummers sowohl noch einmal liebevoll einfasst, als auch aus diesem heraustritt.

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Allein die ersten zehn Minuten: McCraven legt hier mit der Harfenistin Brandee Younger und einer größeren Streichergruppe einen roten Teppich für eine Art Ambient-Musik aus, den er dann mit seinen Drum-Loops und einem freien Saxofon sachte einreißt. Bis zum dritten Stück „High Fives“ besitzt dieses Album mehr kontemplative Momente als das komplette Restwerk des Künstlers.

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McCraven bedient sich teilweise bei jahrealten eigenen Aufnahmen und Improvisationen, aus denen er Loops für sein persönliches Reimagining zieht. Dabei ist ein Track wie „Dream Another“ entstanden, der auch eine Folkjazz-Interpretation eines Ennio-Morricone-Soundtracks circa „Mein Name ist Nobody“ abgeben könnte – Dank an De’Sean Jones‘ Flöte und Jeff Parkers Gitarre. Jazz muss man diese wunderbar fließende Musik aber nicht unbedingt nennen, McCraven und seine Band of Fifteen lösen sich spielerisch und wie von digitaler Zauberhand geführt aus den Zuschreibungen, die mit Zeiten, Orten und Stilen verbunden sind.

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