Maple Glider

I GET INTO TROUBLE

PIAS/Rough Trade (VÖ: 27.10.)

Bei aller Schwere verliert die australische Singer/Songwriterin nie den Auftrieb.

Es mag die strenge religiöse Erziehung sein, aber Tori Zietsch alias Maple Glider wirkt nicht wie eine Person, die ihre Gefühle freimütig rauslässt. Statt zu schreien, singt sie: „I want to scream“. Und klingt dabei beherrscht, erschöpft. Überhaupt täuscht ihr berückender Gesang darüber hinweg, dass es auf I GET INTO TROUBLE um durchaus harte Themen geht. „Sometimes my body doesn’t feel like my body“, wiederholt die Australierin zu grungig aufodernden Gitarren in „Don’t Kiss Me“. Zietsch arbeitet jugendliche Erfahrungen mit Machtmissbrauch und Objektifzierung auf und bricht einem fast das Herz.

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In „FOMO“ dagegen meint man, sich verhört zu haben, wenn es heißt: „My bank account is not healthy / And neither’s my sex life“. Da klafft die Schere zwischen weltlichem Inhalt und sirenenhaftem Gesang zu dunklem Dream-Folk doch gewaltig. Musikalisch streift Zietsch den Schwermuts-Pop einer Lana Del Rey und die reduzierten Gothic-Oden einer frühen Aldous Harding ebenso wie gegenwärtige und luftigere Pop-Gebiete. Es entsteht ein feinsinnig bestücktes Wechselspiel aus Licht und Schatten, das kein Schreien braucht, um eindringlich zu sein.

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