Mazzy Star
Among My Swan
Kopfkino mit Hope Sandoval und Dave Roback heißt, sich wahlweise in einen Jarmusch-Streifen oder einen Klassiker der „schwarzen Serie“ zu verlaufen. Es geht um große Gefühle, knisternde Atmosphäre und beklemmenden Nihilismus. Hope ist das Zentrum eines visionären Torsos, das immer neue Bilder und Stimmungen projiziert: Ein gefallener Engel mit tieftrauriger Stimme, der uns auf staubige Highways, spacige Trips und romantische Tagträume schickt. Für sie, die unerfüllte Beziehungen zum Dreh- und Angelpunkt ihrer schüchternen Liebes-Lyrik macht, sind alle Männer Herzensbrecher. Emotionale Kälte gipfelt in unerträglicher Einsamkeit. Ein Stimmungsbarometer, das mit der sakralen Aura des dritten Mazzy-Albums korrespondiert. Underground-Guru Roback (Rain Parade, Opal) sorgt für sphärische Sixties-Reminiszenen, diffuse Melodien und akustische Schmachtfetzer wie ‚All Your Sisters‘. Ein Meister drogiger Gitarrensounds, der minutenlang auf einem einzigen Riff reiten kann und jeden Song mit einem gänzlich neuen Thema versorgt. AMONG MY SWAN ist charismatische Pop-Musik mit Tiefgang. Und die macht den beiden so schnell keiner nach.