New Order – Movement
Kann man eigentlich unvoreingenommen an eine New-Order-Rezension herangehen, ewig mit Joy Divison im Hinterkopf? Das ist wohl wie mit den Doors-Platten ohne Jim Morrison.
Zur Sache. In den acht MOVEMENT-Songs ist Bewegung, gewiß, aber eher im Sinne des Tretens auf der Stelle. „Truth“ und „Doubts Even Here“ (sie!) kommen im Kriechtempo, mit Tränen aus Glyzerin, wirken gepflegt trübe. Bei vielen Passagen der restlichen Titel wünsche ich den Albrecht & Co., daß sie ihre eigenen Werke noch voneinander unterscheiden können: nur wenig variiertes Dschungelgetrornmel, es wird ideenarm Rhythmus gebolzt. Das Intro von „The Him“ klingt wie Labor-Gregorianik von Hannett-Geschädigten; der Großgruftbesitzer aber steckt in der Sackgasse.
Mir scheint, als werde hier ein Programm ausgeschlachtet, das vor zwei Jahren Hochkonjunktur hatte. Die kreativen Ambitionen müssen irgendwo auf der Strecke geblieben sein, die „Procession“-Single hatte mehr zu bieten.
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