Nick Cave & The Bad Seeds :: The Best Of Nick Cave

Düsterlich

Seit fast 20 Jahren ist Nick Cave der König des Untergrunds. Zuerst als Frontmann der australischen Punk-Band Birthday Party im Londoner Exil, später im Kollektiv mit den Bad Seeds (u.a. Mick Harvey, Blixa Bargeld) hinterließ Cave in den 80er und 90er Jahren unauslöschliche Duftnoten in der Musiklandschaft. Von den einen als Musikterrorist mißverstanden, von den anderen als vermeintlicher Persifleur („In The Ghetto“) in den nihilistischen 80er Jahren gefeiert, wollte der 1957 geborene Australier in seiner Post-Birthday-Party-Zeit nichts anderes, als dunkle Gefühle, Sentimentalität und Morbidität, Todesangst, Drogenerfahrungen und Spiritualität in Songs verpacken. In zehn Alben von 1983 bis 1997, von FROM HER TO ETERNITY bis THE BOATMAN’S CALL, hat Cave diesen Anspruch stets erneuert und perfektioniert. Anfänglich waren seine Kompositionen noch von der Rauhheit des Post-Punk überzogen, später wurden sie immer gefühlvoller, blieben aber stets dunkel und nie ganz ohne Hoffnung. THE BEST OF NICK CAVE featured 16 Stücke aus 14 Jahren, die mit einem roten Faden verbunden sind. Musikalisch irgendwo zwischen Kurt Weill, Vaudeville, Blues, Folk und Country wildernd, gelang Cave durch die Jahre immer wieder große Kunst. Und das belegt diese Compilation eindrucksvoll. Die Intimität von „Into My Arms“, die Ausdruckskraft der Hinrichtungshymne „The Mercy Seat“, die morbide Jahrmarktsatmosphäre von „The Carny“ oder die gefühlige Schönheit der Mordballade „Where The Wild Roses Grow“ (mit Kylie Minogue) – all das läßt in der Summe nur einen Schluß zu: Nick Cave ist heute neben Bob Dylan, Van Morrison und Willie Nelson einer der größten lebenden Songschreiber.