Outfit

Slowness

Memphis Industries/Indigo VÖ: 4. September 2015

Sphärischer Art-Pop: das zweite Album des Liverpooler Quintetts.

Der Titel gibt die Richtung vor: SLOWNESS, das zweite Album der Liverpooler Outfit, ist ein Werk, das von seiner allgemeinen Langsamkeit lebt. Wer vermisst und verlangt, läuft langsam, sagte Sänger Andrew Hunt in einem Interview. Treffende Beobachtung und zugleich perfekte Analyse. Hier möchte niemand vor dem Geschehenen davonlaufen, sondern sich den Kopf darüber zerbrechen.

SLOWNESS beinhaltet Musik, die man in langen, einsamen Nächten hört und dabei in Erinnerungen schwelgt. Dafür sorgt der sphärische Art-Pop, der mit einer Menge verhalltem Piano und schönem, an die Wild Beasts erinnerndem Falsett-Gesang („New Air“, „Happy Birth­day“) daherkommt. Nur wenige Songs schaffen es jedoch, diese atmosphärischen Grenzen zu sprengen. „Same Thing“ gelingt dies durch seinen treibenden Beat und den tänzelnden Bass, dem abschließendem „Swam Out“ durch seine lange verzögerte Klimax. SLOWNESS ist nicht sonderlich catchy, doch dem Album wohnt eine verblüffende Balance inne, die es dem Hörer einfach macht, Zugang zu den Songs zu finden. Durch diese kleine, kaum bemerkbare Nuance ist ein Album entstanden, vor dem niemand davonlaufen muss. Und das ist doch heutzutage schon mal was!