Outlaws – Playin‘ To Win

Nach ihrem glänzenden Live-Doppelalbum nunmehr wieder Outlaws aus dem Studio: Perfekter und routinierter denn je, aber auch weniger leger und locker als früher. Doch letzteres machen die sechs Gesetzlosen weitgehend wett, indem sie trotz ihrer Perfektion keineswegs Einheitliches müde aus dem Ärmel schütteln, sondern über beide Plattenseiten ziemlich unter Dampf spielen und durch Tempiwechsel und Abwechslung in den Arrangements stets Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Country-Feeling ist inzwischen dem Rock weitgehend gewichen, obwohl in „A Real Good Feelin‘ “ immerhin noch eine Pedal-Steel-Gitarre auftaucht und die Chorgesänge der sechs Herren in bester Tradition des Country-Rock ertönen. Von ihren stilistisch eng verwandten Kollegen Sutherland Brothers haben die Outlaws „Dirty City“ (aus dem „Reach For The Sky“-Album der Sutherlands) übernommen und hübsch verarbeitet. „Playin‘ To Win“ beweist, daß die vorherige- Live-Produktion kein Zufallstreffer war und daß die Outlaws längst in der ersten Reihe der Country-Rocker sitzen, sofem man die Grenzen dieses Genres relativ weit zieht. Good time music pflegt man sowas zu nennen, und die Outlaws bei «uns mal live zu erleben, wäre wohl bald mal angebracht.