Album der Woche

Paul McCartney

McCartney III

Capitol/Universal (VÖ. 18.12.)

Erhoffte Experimental-Wundertüte und ein weiteres Glanzstück in der Renaissance eines Genies.

MCCARTNEY (1970), ein Mann mit Vollbart und Burnout gegen den Rest der Welt. MCCARTNEY II (1980), enerviert von Jet-Set, Drugs & Rock’n‘Roll in experimentierfreudiger Nerd-Klausur. Da braucht jemand Herausforderungen, um zur Höchstform aufzulaufen. Nun also Lockdown und MCCARTNEY III. „I don’t care to be bad, I prefer to think twice, all I know is it’s quite a show but it’s still alright to be nice“, singt er in „Seize The Day“ – und lässt große Taten von RUBBER SOUL (1965) und REVOLVER (1966) nachhallen, ohne in Nostalgie abzugleiten.

Amazon

Zwanghaft berufsjugendlich tönt da schon lang nichts mehr. Der zupackende Doom-Metal von „Slidin’“ ist zudem der wohl unpeinlichste Heavy-Rocker, den die Generation Popstar-Post-Rentenbescheid bislang zustande gebracht hat. Aber auch die zärtlichen, die akustischen Songs („Pretty Boys“, „The Kiss Of Venus“) überzeugen.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Paul McCartney: „Natürlich hat Bob Dylan die Beatles beeinflusst“

Wie so oft, wenn McCartney im Alleingang musiziert, tun die resultierende Schroffheit und Schlichtheit den Stücken gut. MCCARTNEY III ist die erhofft spinnerte Experimental-Wundertüte und ein weiterer Glanzpunkt in der gut 30 Jahre andauernden künstlerischen Renaissance eines Genies. Hoffentlich nicht der letzte!

Von: Stefan Redelsteiner

„MCCARTNEY III“ im Stream hören:

Spotify Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.