Penelope Houston – Once In A Blue Moon

Erinnern wir uns an das Ende der Achtziger: Penelope Houston, die als ehemalige Frontfrau der Avengers auf eine bewegte Punk-Vergangenheit zurückblicken konnte, hängte sich eine akustische Gitarre um die Schultern und läutete mit ihren karg inszenierten Songs einen regelrechten Neofolk-Boom ein. Wer weiß – wäre sie nicht gewesen, hätten vielleicht auch Aimee Mann, Liz Phair oder Heather Nova nicht derart erfolgreich ihren Weg gehen können. Die kalifornische Sängerin war jedoch alles andere als eine musikalische Eintagsfliege: Mit kratzbürstig schrägem Folkrock gab sie auch weiterhin den Ton an und hängte mit jedem neuen Album die Messlatte für die Konkurrenz ein wenig höher. Dieses Archiv-Album lässt mit vergriffenen und bislang unveröffentlichten Songs zumindest das letzte Jahrzehnt ihrer Karriere Revue passieren: Die meisten Songs stammen von den nicht mehr erhältlichen Alben SILK PURSE und CRAZY BABY; einige Beiträge entpuppen sich jedoch als unbekannte Demos aus dem Jahr 1996. Ihre Begleiter wählte Penelope Houston stets sorgfältig aus: So wirft der auch solo erfolgreiche Gitarrist und Sänger Pat Johnson bei fast jedem Track sein Können in die Waagschale und der sonst eher für schnörkellosen Roots-Rock bekannte Chuck Prophet streichelte auf „(Velvet) Things“ die E-Gitarre. Die Reise zurück in Penelope Houstons rotziges Neofolk-Repertoire, das oftmals die Grenzen zu kargem Chanson und staubtrockenem Country überschritt, lohnt sich.