Peter Frampton – Frampton Comes Alive

Wer in Deutschland kennt schon Peter Frampton? Muß man ihn überhaupt kennen? Nein! Man muß nicht, aber man sollte ihn sich auf jeden Fall mal anhören. Vermutlich wird es viele geben, die auf ihm stehen werden. Seine Pop-Vergangenheit bei den Herd und sein Hardrock-Abstecher zu Humble Pie vereinen sich in seinem Stil mit melodösen Westcoast-Elementen und typisch amerikanischen Boogie-Rhythmen. Seine Kompositionen sind ebenso hervorragend wie fade und durchschnittlich – kommt ganz auf das jeweilige Stück an. Aber für ein Live-Album ist die LP hier fast schon ein Meisterstück, was die Aufnahme und das Zusammenspiel der Musiker angeht. Und obwohl sich Peter vorrangig als Live-Musiker versteht, gefallen mit seine Studioalben zehnmal besser. Die zwei besten Nummern auf der Platte stammen denn auch von seinem herrlichen zweiten Album: „Lines on my face“ und „Do you feel like we do“. Aus fremder Feder gibt’s nur „Jumpin‘ Jack Flash“ von den Stones – interessant arrangiert. Überhaupt könnte man Peter Musik „verpopte Stones“ nennen, wäre da nicht noch seine akustische Seite. Die klingt nämlich eher nach David Crosby, Stephen Stilles oder wie in „Penny for your Thoughts“ sogar etwas folkig. Seine Begleiter, der Drummer John Siomos, der Bassist Stanley Sheldon und der Pianist/Gitarrist Bob Mayo, verdienen ein Extralob: Ihr Zusammenspiel ist bei Auftritten, wie die Mitschnitte ja zur Genüge beweisen, fast unerreichbar und dicht. Sie klingen, als würden sie schon vom Kindergarten an zusammen Musik machen. Nur die Songs sind mir noch nicht eigenständig genug…