Queen
A Day At The Races
Nach dem Abend in der Oper dürfen wir nun mit Queen einen Tag beim Rennen verbringen. Allerdings scheinen hier in der Hauptsache dressierte Zirkus-Pferde am Start zu sein. Vom ungezügelten Temperament nervöser Rennpferde hat dieses neue Queen-Album nichts. Der erste Eindruck ist sogar: mangelnde Spontaneität, überzüchtete Chorpassagen, kurz: überproduziert. Das Einhören dauert ziemlich lange, die königlichen Sängerknaben haben ihre Heavy-Vergangenheit zugunsten kultivierter Gesänge zu 50% abgebaut. Deshalb ist es verwunderlich, daß ihr neues Album nicht einen Titel enthält, der einer „Bohemian Rhapsody“ ebenbürtig wäre. Stattdessen treiben sie ihre Vokal-Akrobatik fast in operettenhafte Gefilde vor. Diese überzogene Tüftelei ist auch der Grund, warum man zunächst von den instrumentalen Qualitäten abgelenkt wird und die durchaus vorhandenen greifbaren Elemente gewohnter Queen-Traditionen anfangs leicht überhört. Trotzdem kann man Queen qualitativ wenig am Zeuge flicken. Mit ihrer Überspanntheit mögen sie einem streckenweise auf die Nerven gehen, aber darin sind sie perfekt,