Rainhard Fendrich – Zwischen Eins Und Vier

hat mich lange keine Platte mehr. Schon der Produzent (Christian Kolonovits) hat mich bange gemacht und in der Tat wabert die Musik schwülstiger als Richard Wagner und Mantovani in einer Person. Zugleich zeigt Fendrich, offenbar Österreicher, wie eng auch in unserem Nachbarland scharfsinnige Beobachtung und aufgeblasene Wortartistik beieinander liegen.

Ärgster Lyrik-Kitsch, bei dem „in Flüssen Tränen rinnen“ (sie!). Dank an die Firmen-Bio, die das Problem genau erkannt hat: Wenn Fendrich „ein Wort wie ‚Scheiße‘ sagt oder singt… bleibt er irgendwie charmant und spitzbübisch sympathisch“. Eben! Kratzen, ohne überhaupt die Oberflächenpolitur anzugreifen. Meine persönliche Erkenntnis aus Hene und Fendrich: Bisher habe ich jemanden wie Wolfgang Niedecken für einen guten Texter gehalten – vor solchem Hintergrund erscheint er mir geradezu als Jahrhundert-Poet!

1 (Balls) 2 (Interaone) 2 (Matura) 4 (Lämmerhirt) 1 bis 3 (Hene) – (Fendrich)