Es gibt ein kleines, scheinbar unwichtiges Detail im Zusammenhang mit diesem Album, das aber in der Auslegung mehr sagt als viele Worte. Die Namen der beteiligten Künstler „Roedelius Schneider“ werden auf dem Plattencover mit keinem „und“, keinem „&“ verbunden, aber auch nicht durch einen Schrägstrich getrennt. Altmeister Hans-Joachim Roedelius (no introduction necessary) und Mittelaltmeister Stefan Schneider (To Rococo Rot, Mapstation, Ex-Kreidler) verschmelzen auf ihrer zweiten Zusammenarbeit nach STUNDEN aus dem Jahr 2011 zu einem Künstler; sie sind nicht verbunden, nicht getrennt, sie sind eine Künstler-Entität. In 13 (relativ) kurzen aber nichtsdestoweniger ausformulierten Stücken, die in der Summe ein Album ohne Brüche ergeben, interagieren Roedelius und Schneider. Der eine liefert die Vorlagen am Piano und am vintage Synthesizer, der andere bettet sie in eher aktuellere elektronische Kontexte ein. Auf diese Art entstehen introspektive Miniaturen zwischen hochmelodisch und gediegen abstrakt, deren Aktualität sich aus ihrer Zeitlosigkeit ergibt.