Roman Flügel :: Fatty Folders

Dial/Rough Trade

Das erste Album des Frankfurter Produzenten auf eigene Rechnung deckt das breitest denkbare Spektrum an elektronischer Musik ab.

Letztlich ist es dann doch wieder dieser organisch anheimelnde Sound, der einen Dial-Release von jedem anderen unterscheidet. Roman Flügel (Alter Ego, Sensorama) hat nach Jahrzehnten als Produzent, Remixer und Labelbetreiber sein erstes Album auf eigene Rechnung gemacht. Fatty Folders deckt das breitest denkbare Spektrum an elektronischen Musiken ab. Es erzählt eine Geschichte, die bei Disco beginnt, sich über Deep House und Techno fortsetzt, dabei aber nicht den geraden Weg nimmt, sondern auch Nebengleise wie Minimal und Abstract benutzt. Roman Flügel extrahiert das Wiedererkennbare, die Schlüsselelemente – ein dezent wobbeliger Bass, angedeutete Philly-Streicher, knochentrockenen Minimal-Groove – aus den Spielarten und bettet sie ein in einen organischen Flow. „Krautus“ (nomen est omen) klingt wie das Rework eines frühen Kraftwerk-Tracks, circa Ralf & Florian, und „Piano Piano“ wie eine Erinnerung an die mittleren Neunzigerjahre, als der Post-Rock elektronisch wurde. Melodien für Millionen – nicht nur Clubgänger.

Key Tracks: „Bahia Blues Bootcamp“, „Deo“, „Krautus“