Sassafras – Rionghigh

Sassafras scheint nun wohl eine der Gruppen zu sein, die uns zeigen wollen, daß man auch mit durchschnittlicher Qualifikation im Popgeschäft die dicke Kohle machen kann. Denn wenn man sich einmal alle Stücke auf ,Riding High‘ anhört, ist es nicht leicht herauszufinden, was eigentlich das musikalische Konzept der Jungs ist. Definieren ließe sich das Ganze vielleicht als einigermaßen mißlungener Versuch, (teilweise recht einfallslosen) Hard-Rock britischer Prägung mit harmonischem Gesang im Stile der West-Coast-Gruppen zu verbinden. Dabei sind gewiß einige ganz positive Ansätze vorhanden. Der Gesang zum Beispiel hat mitunter tatsächlich gewisse Charakterzüge, die Bands wie die Eagles, Doobie-Brothers und Poco auszeichnen, obwohl er ihre Qualität sicherlich nicht erreicht. Auch die Gitarrenarrangements sind teilweise nicht schlecht kopiert.

jedoch fehlt der Musik einfach der entsprechende Sound, der die U.S.-Produktionen eben so unverwechselbar macht. Stücke wie ,Bad Blood‘ sind nichts anderes als von Bad Company übernommene Stilmerkmale. Ein großes Kuddelmuddel aus Hard-Soft-Funk-Slow-Sweet- und ein bißchen Country-Rock findet sich auf ,New York Collapse‘, ,Small Town Talk‘ und ,Long Short Lover‘ – drei Stücke, die ineinander übergehen. Am ansprechendsten ist für mich das Titelstück, ,Riding High’da hier die Mixtur noch am ehesten hinhaut. Vielleicht sollte man Sassafras raten, gelegentlich doch mal bei den Mannen der ,0′ reinzuschauen und sich beraten zu lassen, die haben 2.