Steeleye Span – Live At Last
Nach zehn Jahren der Zusammenarbeit mit dem Ziel, „das Erbe der traditionellen Musik, das immer weniger wird, zu sammeln, und vor der Verwüstung durch die Populärmusik zu schützen“ (siehe Cover), hat sich Steeleye Span nun nach Fertigstellung dieses Albums aufgelöst. Sie hinterlassen nun ebenfalls ein beachtliches Erbe. Aus der Fülle der Songs ihrer Alben haben sie mit Bedacht ausgewählt. Rockiges vermählt sich auf’s Schönste mit herrlich Sentimentalem, Irisch-Schottisches verträgt sich gut mit Brecht/ Weills „Saucy Sailor/Black Freighter“ (Aus der „Dreigroschenoper“). Besonders schön sind die Balladen „The Maid And The Palmer“ oder das sehr lange „Montrose“, ein Lied aus der Zeit der Kriege, die Schottland gegen die englische Krone kämpfte. Maddy Prior singt ergreifend von Soldantenschicksalen und dem letzten Gang der Aufrührer zum Galgen. Daran schließt sich ein wahrscheinlich noch älteres Instrumentalstück an. „Bonnets So Blue“, eine Art mittelalterlicher Tanz bei dem man die Schellen der Narrenkappe klingeln hört. Eindrucksvoll: das in exakten Frage-und-Antwort-Gesang aufgeteilte „Hunting The Wren“(„Zaunvogeljagd“), ein Stück, bei dem sich früher Männer und Frauen auf dem Dorfplatz mit verteilten Rollen gegenüberstanden („Hunting The Wren“ ist zugleich ein altes Spiel). Bei „Life At Last!“, was ja nun leider wortwörtlich zu nehmen ist, kommt keinen Moment Langeweile auf, und man kann sich gut vorstellen, wie das Publikum im Saal bei diesen z.T. uralten, schönen Stücken mittanzte und -klatschte.
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