The Damned Anything WEA 254 348

1981 brachten The Damned ihr definitives Schlüsselwerk als Maxi-Single heraus: Mit dem richtungweisenden Titel „Disco Man“ beschrieben die einstigen Rocker ihren weiten Crossover-Weg, der den Disco-Beat mit der rüden Rock-Beat-Ästhetik zu verbinden suchte: „Disco man heading for the garbage man“, sangen die Damned hier in treffender Selbsteinschätzung. Denn sie waren verschrien als Punk-Rocker und fühlten sich doch hingezogen zum klaren Puls-Schlag der Pop-Disco-Musik.

ANYTHING geht diesen Crossover-Weg konsequent weiter. Der bombastisch-arrangierte Titelsong beschreitet mit wuchtiger Iggy Pop-Dramatik einen Tanzboden-orientierten Pfad, der seine Rhythmus-Nahrung aus früher Damned-Punk-Rocker-Attitüde bezieht und sich trotzdem ins schillernde Kleid der Popmusik hüllt.

Ihr Gefühl für Melancholie &. Melodik beweisen die Damned bei einer schönen Interpretation des alten Psychedelic-Klassikers „Alone Again Or!“. den die ewig-unterbewerteten Love aus Los Angeles auf ihrem Album FOR-EVER CHANGES (1971) einst so herrlich-verfremdet intonierten.

Die Damned haben es mit ANY-THING endgültig geschafft: Sie liefern ein Pop-Album, das mit Esprit und rhythmischer Bodenständigkeit überzeugt. (5)