The Damned – The Light At The End Of The Tunnel

Irgendwann im Jahre 1967 geschah es in Detroit, USA, daß Menschen sich elektrische Gitarren umschnallten und trotzdem nicht die leiseste Ahnung hatten, wie diese Instrumente zu bedienen sind. The Stooges brachen auf zu neuen Ufern und erkannten, daß eine Gitarre, gespielt von einem Anfänger, ein enormes Potential an purer Kraftenffaltung beinhaltet. „Der Sound der Inkompetenz wurde zur Basis eines neuen Genres“, formulierte irgendein Schlaumeier.

Zehn Jahre später entstanden in London The Damned, die sich eigentlich „The Children Of Iggy“ nennen wollten. Die – chronologisch betrachtet – zweite Punk-Band nach den Pistols setzte an zur stürmischen Karriere, wechselte Manager und Plattenfirma wie Unterhosen und brachte ein paar denkwürdige Gigs zustande.

Wieder zehn Jahre später wird ein Jubiläums-Doppelalbum veröffentlicht, sorgsam sortiert mit Auszügen aus dem Gesamtwerk. Vom frühen Stooges-Cover „I Feel Alright“ bis hin zur schmachtenden „Eloise“ wird dem Hörer zum ersten Mal richtig klar, daß die Damned im Laufe der Zeit eigentlich verdammt gute Platten fabriziert haben. Eine launische Laudatio von einem gewissen Herb Fenstein und ein ausführlicher Stammbaum der Band (gedruckt auf die inneren Plattentaschen) komplettieren das Vergnügen. Ein Muß-Album für Leute, die bei der Vokabel „Punk“ mehr als nur einen Haarschnitt assoziieren.