In der schwärzesten Stunde ihrer Geschichte hat sich die Nitty Gritty Dirt Band von Jim Ibbotson (Mandoline, Banjo, Dobro, Fiddle) und dem Nitty Gritty ihres Namens getrennt, und damit ist die neue LP schon sehr treffend klassifiziert: No More Nitty Gritty. Was sich schon auf „Dream“, der vorangegangenen Platte der Nitty Gritty Dirt Band abgezeichnet hatte, ist jetzt noch viel radikaler durchgezogen worden; die Gruppe hat die rauhen Töne endgültig rausgeschliffen, das Stromlienienmodell ist angesagt. Alle die sich an „Uncle Charlie & His Dog Teddy“ freundlich erinnern, greifen besser nicht zu dieser LP, denn hier nähert sich die Band den Eagles und anderen Großraumbüromusikern.

Natürlich mußte Jim Ibbotson ersetzt werden, und neu dabei sind Merel Bregante und Richard Hathaway, die leider keine gute Countryrockrhytmgroup abgeben und deshalb auch hauptsächlich die neue Softrockrichtung mit leichten funk-Anklängen bestimmen. Dritte Neuerwerbung ist AI Garth (Saxophon) der vorher unter anderem bei Loggins & Messina und bei Poco spielte. In dieser Umgebung wirken John McEuen’s schöne Mandolinen- und Banjoparts ziemlich aufgesetzt und Soundexperimente wie auf den vorigen Platten fallen vollkommen unter den Tisch.