Thilo von Westernhagen ist ein komponierfreudiger Pianist Er schreibt vor allem Musik für Filme (auf „Theatre“ findet sich die Titelmelodie zu Thomas Braschs „Domino“) und Fernsehspiele (unter anderem „Tatorte“. Seine dritte LP ist wie die vorausgegangenen Eigenproduktionen eine Sammlung verspielter Impressionen, Romantischer Wohlklang beherrscht die in ländlicher Idylle entstandenen Aufnahmen.

Gelegentlich marschiert die Rhythmusgruppe los. belebt bissige Spontaneität die Improvisationen des Saxophonisten Charlie Mariano und die rockbetonteren Gitarrenläufe des „Känguruh“-Musikers Peter Weihe.

Bemerkenswert ist Thilos unbefangener Umgang mit Momenten bewußter Banalität. Liebevoll und geschickt schafft er Stimmung mit musikalischen Mitteln, die leicht in unverbindlichem Geplätscher versanden könnten. Im großen und ganzen gelingt die Gratwanderung. Ungewöhnliche Intimität und eine ganz unspektakuläre Ruhe zeichnen die meisten Stücke aus Angenehm anzuhören.